Im Streit um das iranische Atomprogramm wollen Unterhändler Teherans und Washingtons am kommenden Samstag zu einer vierten Verhandlungsrunde zusammenkommen. Das verkündete der in dem Konflikt vermittelnde Außenminister Omans, Badr Al-Busaidi, nach den jüngsten Gesprächen vom Samstag in der omanischen Hauptstadt Muskat.
Der iranische Außenminister Abbas Araghchi bezeichnete die dritte Verhandlungsrunde im iranischen Staatsfernsehen als „viel ernsthafter als in der Vergangenheit“. Man trete „allmählich in tiefere und detailliertere Diskussionen ein“ und entferne sich ein wenig von „generelleren Diskussionen“. Erstmals hatten auch technische Teams an den Gesprächen teilgenommen. Es gebe weiter Differenzen, sowohl bei zentralen Themen als auch über Details, sagte Araghchi weiter. Er sei aber „vorsichtig optimistisch“. Es sei erkennbar, dass es beiden Seiten ernst sei.
Teheran: Urananreicherung kein Streitpunkt
Ein ranghoher Vertreter der amerikanischen Regierung sprach gegenüber der Nachrichtenagentur AP von „positiven und produktiven“ Gesprächen. Es habe sowohl indirekte Diskussionen über omanische Mittler als auch direkte Diskussionen gegeben. Das nächste Treffen solle in Europa stattfinden, sagte der Regierungsvertreter.
Die von der Revolutionsgarde kontrollierte Nachrichtenagentur Tasnim zitierte eine anonyme Quelle mit der Behauptung, „die Urananreicherung gehört nicht zu den Streitpunkten“. Amerika habe in den Gesprächen nicht verlangt, dass Iran seine Anreicherungskapazitäten vollständig abgebe und das für die Stromerzeugung nötige Uran künftig nur noch importiere. Eine solche Forderung hatte Außenminister Marco Rubio vor dem Treffen in Muskat öffentlich geäußert. Iran hatte das zurückgewiesen.
Themen jenseits des iranischen Atomprogramms, etwa das Raketenarsenal des Landes, seien nicht besprochen worden, sagte Arachghi. Und Iran werde dies auch nicht tun. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte iranische Quellen mit der Aussage zitiert, das Raketenprogramm gehöre zu den Streitpunkten. Der amerikanische Präsident Donald Trump zeigte sich in einem Interview mit dem Magazin „Time“ zuversichtlich, dass es einen „Deal“ geben werde. Er bejahte die Frage, ob er bereit sei, sich mit dem Obersten Führer Ali Khamenei zu treffen.