“Hat der deutschen Musik geschadet”
Schlagerlegende Howard Carpendale kritisiert Helene Fischer
27.04.2025 – 21:12 UhrLesedauer: 2 Min.

Der Sänger findet in einem Podcast deutliche Worte. Howard Carpendale hält den deutschen Schlager für tot – und gibt Helene Fischer eine Mitschuld daran.
“Helene ist weitaus größer als alles, was wir in Deutschland je erlebt haben. Das ist phänomenal. Ich bin gespannt, wie es mit ihr weitergeht. Sie ist das Synonym für Schlager”, schwärmte Howard Carpendale 2015 in einem Interview über seine Kollegin. Zehn Jahre später sieht das ganz anders aus. Im Podcast “Hotel Matze” kritisierte er die Sängerin und ihren Einfluss auf die Branche jetzt scharf.
Der von Helene Fischer etablierte Popschlager mit elektronischen Beats sei für ihn “die unterste Form von Groove, die es überhaupt gibt”, wetterte der 79-Jährige. “Da werde ich verrückt”, klagte Howard Carpendale über das “Bumm bumm bumm”, wie er die Musik seiner Kollegen nannte. Diese Entwicklung habe dem deutschen Schlager so geschadet, “dass dieses Genre tot ist. Es ist heute tot”, behauptete der “Hello Again”-Interpret.
Auch der Imagewechsel, den Helene Fischer ihm zufolge während der vergangenen Jahre durchlaufen habe, sagt Howard Carpendale nicht zu. “Die Leute haben dich geliebt und plötzlich hattest du das Gefühl, wie viele amerikanische Künstler: Ich muss viel sexyer werden”, richtete er seine Worte direkt an die Sängerin und mahnte: “Du darfst Sex nicht auf der Bühne verkaufen!”
Helene Fischer sei attraktiv, doch diese Inszenierungen “im Sinne von ‘nasse Haare, kaum Kleidung'” bei ihren Shows würden nicht zum traditionellen, natürlichen Bild des Schlagers passen, bemängelte der 79-Jährige.
Auch wenn ihm ihr Auftreten als Künstlerin nicht gefalle, betonte Howard Carpendale in dem Gespräch mehrfach, wie sehr er die 40-Jährige als Person schätze. “Helene, ich liebe dich. Ich habe mit dir Duette gemacht und du bist ein geiler Mensch”, sagte er.
Seine Worte seien keineswegs von Hass oder Missgunst geprägt, stellte Howard Carpendale klar. Ihrer Wirkung ist sich der Sänger, der selbst seit den Sechzigerjahren auf der Bühne steht, aber durchaus bewusst. “Ich habe mich bei ihrem Manager schon entschuldigt”, fügte er im Podcast vorsichtshalber hinzu.