Die Deutsche Bank hat im Auftaktquartal dieses Jahres den höchsten Gewinn in drei Monaten seit 14 Jahren eingefahren. Vor Steuern lag der Gewinn bei 2,84 Milliarden Euro, auf die Aktionäre entfallen 1,78 Milliarden Euro. Das sind jeweils 39 Prozent mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
Bei den Erträgen legte das Institut aus Frankfurt um zehn Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro zu. Analysten hatten im Mittel mit einem Gewinn von rund 1,64 Milliarden Euro und Erträgen von 8,3 Milliarden Euro gerechnet.
Auf dem Weg zur Zielerreichung
Mit den Zahlen für Januar bis März sieht sich Deutschlands größte Geschäftsbank auf gutem Wege, ihre selbst gesteckten Ziele 2025 zu erreichen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des ersten Quartals“, sagte Vorstandsvorsitzender Christian Sewing laut einer Mitteilung. Er verwies auf höhere Erträge und geringere Kosten. Gerade die Kostendisziplin der Deutschen Bank stand in der Vergangenheit im Fokus der Analysten.
Zum Gewinnanstieg trugen alle Bereiche der Deutschen Bank bei. Den höchsten Anstieg des Vorsteuerergebnisses im Vorjahresvergleich verzeichnete die Vermögensverwaltung mit 67 Prozent auf 204 Millionen Euro. Die Privatkundenbank verdiente im Vorjahresvergleich vor Steuern mit 490 Millionen Euro 43 Prozent mehr. Die Unternehmensbank steigerte den Gewinn um drei Prozent auf 632 Millionen Euro. Der mit Abstand höchste Gewinnbeitrag stammt aber einmal mehr aus der Investmentbank mit 1,5 Milliarden Euro, 22 Prozent mehr als im Vorjahr.
Kein hoher Anstieg der Risikovorsorge
Glimpflich kam die Deutsche Bank bei der Risikovorsorge weg. Sie betrug im ersten Quartal 471 Millionen Euro und entsprach damit 39 Basispunkten des durchschnittlichen Kreditbuchs. Im Vorjahreszeitraum lag sie bei 439 Millionen Euro, im Vorquartal bei 420 Millionen Euro.
Die bereinigten Kosten stiegen den Angaben zufolge um zwei Prozent auf 5,1 Milliarden Euro, was einen höheren Personalaufwand beinhaltete. Letzterer war bedingt durch zusätzliche Kosten für die aktienbasierten Vergütungskomponenten aufgrund des gestiegenen Aktienkurses der Bank im Laufe des Quartals. Die nicht operativen Kosten, etwa Aufwendungen für Rechtsstreitigkeiten, sanken im Vergleich zum ersten Quartal 2023 um 64 Prozent von 262 Millionen auf 93 Millionen Euro.
Ausruhen will sich Deutsche-Bank-Chef Sewing, dessen Vertrag kürzlich vom Aufsichtsrat verlängert wurde, aber nicht und will Geschäftsabläufe sowie die Ressourcenverteilung immer wieder auf den Prüfstand stellen. „Das wird gerade jetzt wichtig sein, um flexibel auf das volatile Umfeld reagieren zu können. Und wir alle werden uns in den nächsten Monaten und Jahren beständig weiterentwickeln und weiter diszipliniert auf unsere Ziele hinarbeiten müssen“, schreibt er in einem Brief an die Mitarbeiter.
Das Zahlenwerk wusste auch an der Börse zu überzeugen. Das Papier der Deutschen Bank legte in der ersten halben Handelsstunde 3,3 Prozent zu und notierte bei 23,14 Euro, nahe am bisherigen Jahreshöchststand von 23,36 Euro. Bislang gewann die Deutsche-Bank-Aktie in diesem Jahr knapp 38 Prozent.