Effzeh steht sich selbst im Weg und gefährdet Aufstieg

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Der 1. FC Köln zeigt einmal mehr, dass die Geißböcke in dieser Saison zwei Gesichter haben. Das ständige Auf und Ab gefährdet nicht nur den Aufstieg.

Eigentlich ist es kaum zu glauben: Der 1. FC Köln hat in den vergangenen vier Spielen nur vier Punkte geholt und thront trotzdem weiter an der Tabellenspitze der 2. Bundesliga. Das liegt allerdings nicht daran, dass der FC zuvor einen riesigen Vorsprung auf die Konkurrenz herausgespielt hatte, der nun auf vier Zähler zusammengeschmolzen ist. Der Grund ist die Schwäche der anderen Mannschaften.

Mit 54 Punkten, 46 erzielten Toren und schon neun Niederlagen in 31 Spieltagen ist es ein Wunder, dass der FC auf Platz eins steht. Nichts anderes als das erschreckende Niveau der 2. Liga lässt die Geißböcke überhaupt noch als Favorit in die letzten drei Saisonspiele gehen. Die unnötige Niederlage in Hannover war dabei nur ein weiterer Beleg dafür, dass etwas in der Mannschaft nicht stimmt.

Seit Monaten erleben die Geißböcke ein ständiges Auf und Ab. Zweimal gewann der FC in der Rückrunde drei Spiele in Folge, nur um anschließend gleich mehrfach zu patzen. Immer, wenn sich die Mannschaft von Trainer Gerhard Struber ein kleines Polster nach unten aufgebaut hatte, machte sie es sich durch schlechte Auftritte wieder zunichte.

Nicht die Niederlagen an sich sind dabei das Problem, sondern die Art und Weise. Der FC liegt in der Rückrunden-Tabelle zwar noch immer punktgleich mit drei anderen Teams auf Rang zwei, hat in 14 Spielen aber nur 14 Tore erzielt – was eigentlich die Bilanz eines Abstiegskandidaten sein müsste. Nur der erfolgreiche Minimalismus der letzten Monate sorgte dafür, dass der FC keinen Absturz erlebte.

Und das, obwohl in der Rückrunde eigentlich alles besser werden sollte. Nach einer erwartet schweren Hinrunde sollte das Winter-Trainingslager zusammen mit den Neuzugängen im Januar für einen Schub sorgen. Struber und Spieler wollten noch enger zusammenrücken, sich besser einspielen, noch dominanter werden. Doch von alledem ist nichts zu sehen.

Stattdessen steht sich der FC selbst im Wege. Zahlreiche Spieler erleben erschreckende Formtiefs. Spielerisch hat sich der FC seit Monaten nicht weiterentwickelt. Immer wieder leisten sich die Geißböcke Phasen im Spiel ohne große Gegenwehr und ohne Konzept. Der Kader wirkt weiterhin unausgewogen, das Trainerteam wirkt häufig ohne Einfluss von der Seitenlinie.

Weil der FC am kommenden Wochenende gegen den Tabellenletzten aus Regensburg spielt, dürfen die FC-Fans auf einen Heimsieg hoffen und damit auf den nächsten Schritt in Richtung Bundesliga-Aufstieg. Dennoch dürfen die Verantwortlichen die Entwicklungen der letzten Monate nicht auf die leichte Schulter nehmen.

Selbst im Aufstiegsfall muss nach der Saison vieles auf den Prüfstein. Die Rückrunde ist ein mahnendes Beispiel, dass der FC noch längst nicht bereit ist für die Bundesliga. Die Niederlage in Hannover war dafür ein weiterer Beleg. Der 1. FC Köln in der Saison 2024/25 zeigt zu häufig zwei Gesichter. Eines ist durchaus erstklassig, das andere hingegen hat nicht einmal gehobenes Zweitliga-Niveau.