Ein neuer Satellit der ESA wird von heute an die Wälder der Erde kartieren.

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Die Flotte der europäischen Erdbeobachtungssatelliten hat heute Verstärkung bekommen. Der Satellit „Biomass“ hob um 11.15 Uhr mitteleuropäische Sommerzeit an Bord einer Vega-C-Trägerrakete vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou in Französisch-Guayana ab. Zwei Stunden nach dem Start wurde Biomass in 666 Kilometer Höhe ausgesetzt.

Dort wird der Kundschafter mehrere Jahre die Erde umkreisen, um die Wälder unseres Planeten zu observieren und zu kartieren. Die wissenschaftlichen Daten des Satelliten sollen vor allem Klimaforschern zugutekommen und helfen, die Rolle der „grünen Lunge“ im globalen Kohlenstoffkreislauf besser zu verstehen.

Herzstück des Satelliten ist ein spezielles Radar, welches das Volumen der Waldbiomasse sowie den darin enthaltenen Kohlenstoff und dessen Verteilung erfassen kann. Die Radarwellen sind in der Lage, durch Wolken und die Baumkronen bis zum Waldboden vorzudringen.

Start des Erdbeobachtungssatelitten „Biomass“ an der Bord einer Vega-C-Trägerrakete
Start des Erdbeobachtungssatelitten „Biomass“ an der Bord einer Vega-C-TrägerraketeScreenshot/ESA

Dies ermöglicht eine detaillierte dreidimensionale Kartierung der Wälder, einschließlich ihrer Struktur und Höhe. Die gesammelten Daten sollen dazu beitragen, Klimamodelle zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels zu analysieren.

Biomass wird während seiner fünfjährigen Mission sechsmal die globale Waldbiomasse Erde vermessen und kartieren. Die erste vollständige Karte wird voraussichtlich neun Monate nach dem Start verfügbar sein.

Die Daten des 1170 Kilogramm schweren Satelliten werden von der ESA-Bodenstation Kiruna in Schweden empfangen und im Europäischen Weltraumforschungsinstitut in Italien weiterverarbeitet. Die Missionskontrolle übernimmt das Europäischen Raumflugkontrollzentrum (ESOC) in Darmstadt. Biomass ist der siebte Satellit des Earth-Explorer-Programms der ESA.