Der Landesvorstand der baden-württembergischen SPD hat die Bundesparteivorsitzende Saskia Esken nicht für den Bundesvorstand nominiert. Das Gremium schlug am Montagabend neben dem Landesvorsitzenden Andreas Stoch auch die Bundestagsabgeordneten Katja Mast und Isabel Cademartori als mögliche Mitglieder vor.
Esken hatte auf eine Kandidatur für den Parteivorstand verzichtet. Hintergrund ist, dass Esken erst nach dem Ende des Mitgliedervotums am Mittwoch über ihre eigene politische Zukunft entscheiden will.
Die Frist für die Personalvorschläge für den SPD-Bundesparteitag im Juni endete aber bereits am Montag, weswegen der baden-württembergische Landesverband über die Nominierung zum Parteivorstand vor dem Ende des Mitgliedervotums entscheiden musste. Die drei jetzt nominierten Personen für den Parteivorsitz aus Baden-Württemberg, Mast, Cademartori und Stoch, hatten am Montag kandidiert und wurden dann auch für den Bundesparteitag nominiert. Wer in den Bundesvorstand einzieht, entscheidet sich dann auf dem Parteitag.
In der SPD hieß es, dass Parteivorsitzende in der Regel vom Parteivorstand selbst für das Gremium und den Vorsitz nominiert werden und nicht von den Landesverbänden. Allerdings hatte der Landesverband Esken 2023 nominiert, bevor sie noch einmal zur Parteivorsitzenden gewählt worden war.
Trotz der fehlenden Nominierung durch ihren Landesverband könnte Esken also trotzdem noch mal als Parteivorsitzende vorgeschlagen werden. Allerdings war auffällig, dass sich in den vergangenen Tagen mehrere SPD-Spitzenleute explizit für Lars Klingbeil als Vorsitzenden ausgesprochen haben, nicht für Esken. In der SPD hieß es, dass die SPD am Montag, wenn sie die Minister für die schwarz-rote Koalition bekannt geben wird, auch eine Gesamtaufstellung machen werde, also auch Personen für Fraktions- und Parteivorsitz genannt werden.