FA schließt Transfrauen vom Frauenfußball aus

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Nach Gerichtsurteil

Englischer Verband schließt Transfrauen vom Frauenfußball aus

01.05.2025 – 14:52 UhrLesedauer: 2 Min.

urn:newsml:dpa.com:20090101:250428-935-552558Vergrößern des Bildes

Transfrauen dürfen in England nicht mehr in reinen Frauenteams antreten. (Quelle: Friso Gentsch)

Ab kommendem Monat dürfen Transfrauen in England nicht mehr in reinen Frauenteams spielen. Grundlage ist eine Supreme-Court-Entscheidung.

Ab dem 1. Juni greift im englischen Fußball eine neue Regelung: Transfrauen dürfen nicht mehr am Spielbetrieb in reinen Frauenteams teilnehmen. Das teilte der englische Verband FA mit – und folgt damit einem Urteil des britischen Supreme Court, das landesweit für Aufsehen sorgte.

Bislang war es Transfrauen möglich gewesen, auch im Amateurbereich bei Frauenteams mitzuspielen. Nach dem Urteil des höchsten Gerichts Großbritanniens, das Frauen im Sinne des Gleichstellungsgesetzes nur als biologisch weiblich definierte, hat sich der Verband nun zu einer klaren Regelanpassung entschlossen. Zuvor hatte bereits der schottische Verband eine ähnliche Entscheidung getroffen.

“Wir verstehen, dass dies schwierig sein wird für Menschen, die einfach nur das Spiel, das sie lieben, in dem Geschlecht spielen wollen, mit dem sie sich identifizieren (…)”, hieß es in einer FA-Mitteilung. Man werde mit den Transfrauen, die derzeit spielen, Kontakt aufnehmen, um ihnen die Änderungen zu erklären und ihnen zu zeigen, wie sie weiterhin am Spiel teilnehmen könnten, so die Mitteilung weiter.

Laut einem Bericht des Senders Sky News gibt es aktuell keine Transfrauen im englischen Profifußball. Rund 20 Amateurspielerinnen seien von der neuen Regelung betroffen.

Das Urteil des britischen Supreme Courts vom April hatte die rechtliche Grundlage für die Entscheidung gelegt. Demnach können sich Transfrauen nicht auf die Gleichstellung im Frauensport berufen, da diese laut Gesetz nur für biologische Frauen gelte. Der Diskriminierungsschutz für Transmenschen bleibe davon unberührt, betonten die Richter.

Auch in anderen gesellschaftlichen Bereichen zeigen sich bereits Auswirkungen: Die britische Gleichstellungskommission hatte in Reaktion auf das Urteil eine Richtlinie veröffentlicht, wonach Transpersonen künftig Toiletten, Duschen und Umkleiden entsprechend ihres bei Geburt zugewiesenen Geschlechts nutzen sollen.

Ein Regierungssprecher unterstrich, dass Biologie im Frauensport eine Rolle spiele und betonte: “Alle sollten sich an geltendes Recht halten.” Gleichzeitig verwies er darauf, dass Sportverbände ihre Regeln eigenständig festlegen dürfen.