“Nicht mehr mein Wettbewerb”
Guildo Horn kritisiert Eurovision Song Contest
05.05.2025 – 20:41 UhrLesedauer: 1 Min.
Vor mehr als 25 Jahren holte er beim ESC den siebten Platz für Deutschland. Heute kann sich Guildo Horn eine Teilnahme an dem Wettbewerb nicht mehr vorstellen.
“Guildo hat euch lieb” – mit diesem Song, seinem extravaganten Look und einer bunten Bühnenshow gelang Guildo Horn 1998 eine der besten ESC-Platzierungen für Deutschland in den vergangenen 30 Jahren. Im britischen Birmingham holte der Musiker beim Grand Prix Eurovision de la Chanson, wie der Wettbewerb damals noch hieß, den siebten Platz.
Beim heutigen Eurovision Song Contest würde Horn jedoch nicht mehr antreten. “Das ist nicht mehr mein Wettbewerb”, sagte der 62-Jährige dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) jetzt im Interview. Vergangenes Jahr habe ihm “einfach nichts mehr richtig gefallen”. “Die Künstler werden erschlagen von diesen Video-Walls. Sie selbst sind nur noch ein winziger Teil der Inszenierung”, kritisierte der Musiker.
Horn sagt über sich selbst, er sei “Purist”. “Ich mag handgemachte Vintage-Musik mit guten Melodiebögen.” Mit dem diesjährigen deutschen Beitrag “Baller” von Abor & Tynna könne er wenig anfangen. “Musikalisch ist es überhaupt nicht meine Baustelle”, so der 62-Jährige. Dem Duo drücke er aber die Daumen, betonte Horn. “Die beiden Interpreten finde ich toll, die haben eine super Ausstrahlung und kommen großartig rüber.”
Er selbst trete in diesem Jahr am Abend des ESC-Finales am 17. Mai bei einem “Inklusiven Musikfestival” in Trier mit einer Behindertenband auf. “Das ist mir wichtig.” Horn stammt aus Trier. Nach einem Pädagogik-Studium arbeitete er als Musiktherapeut. Er setzt sich seit Jahrzehnten für die Inklusion von Behinderten ein.
