Was hinter geschwollenen Mandeln stecken kann

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Halsschmerzen und Schluckbeschwerden sind typische Anzeichen für eine Mandelentzündung. Welche Ursachen sie haben und wie sie behandelt werden.

Die Mandeln sind ein wichtiges Instrument des Immunsystems. Sie sollen Krankheitserreger wie Bakterien und Viren vor dem tieferen Eindringen in den Körper stoppen. Vier ihrer Art gibt es: zwei Gaumenmandeln, eine Rachen- und eine Zungenmandel. Sie befinden sich im Mund- und Rachenraum.

Mandelentzündungen können aufgrund von Erkältungsviren auftreten. Aber auch bakterielle Infektionen (z.B. mit bestimmten Streptokokken) können dahinterstecken. Auch im Rahmen einer Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber und an Scharlach kann eine Mandelentzündung auftreten. Allerdings ist nicht immer klar, welche Art von Erreger hinter der Entzündung steckt.

Wer erkrankt ist, kann die Krankheit durch Niesen und Sprechen (Tröpfcheninfektion), aber auch über den Kontakt zu Oberflächen weitergeben (Schmierinfektion).

Diese Beschwerden treten meistens auf:

Der Arzt wird den Rachen untersuchen und überprüfen, ob die Mandeln gerötet oder geschwollen sind. Auch weiße oder gelbliche Beläge sind häufig. Bei Kinder bis zum 16. Lebensjahr kann ein Rachenabstrich genommen werden, um eine Infektion mit Streptokokken nachzuweisen. Die Krankenkassen zahlen diesen Test.

In den allermeisten Fällen heilt eine Mandelentzündung (medizinisch “Tonsillitis”) – egal ob durch Viren oder Bakterien verursacht – von selbst aus. Die Beschwerden klingen spätestens nach ein bis zwei Wochen ab.

Schmerzstillende und fiebersenkende Medikamente (z.B. Ibuprofen oder Paracetamol) können Linderung verschaffen. Auch Lutschtabletten werden als wohltuend empfunden. Empfohlen wird Schonung und viel trinken.

Liegt der Verdacht auf eine bakterielle Infektion vor, kann der Arzt ein Antibiotikum verordnen. Es kann die Krankheitsdauer verkürzen, kann aber auch zu Nebenwirkungen führen.

Da die Mandeln ein wichtiger Teil der Immunabwehr sind, wird heute meist versucht, sie zu erhalten. Verursachen Sie jedoch anhaltende Probleme, kann der Routineeingriff sinnvoll sein. Erwogen wird eine Operation, wenn es innerhalb von zwölf Monaten zu mehr als fünf bakteriellen Mandelentzündungen kam.