Vulkan Kolumbos spuckt Gold und Silber

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Unterwasser-Monster Kolumbos vor Santorini

Vulkan spuckt Gold und Silber


Aktualisiert am 06.05.2025 – 15:23 UhrLesedauer: 2 Min.

Absperrung auf Santorini: Die meisten Menschen haben die Insel verlassen.Vergrößern des Bildes

Absperrung auf Santorini (Archivbild): Anfang des Jahres beunruhigte ein fast zwei Monate lang andauernder Erdbebenschwarm die Inselbewohner. (Quelle: One Inch Productions/imago-images-bilder)

Forscher haben die Hinterlassenschaften des vor Santorini gelegenen Vulkans Kolumbos analysiert. Das Ergebnis: Der Vulkan bringt aus den Tiefen Edelmetalle hervor.

Jetzt hat es der Kolumbos wieder geschafft, das Publikumsinteresse auf sich zu ziehen. Eine Forschergruppe um Simon Hector vom Karlsruher Institut für Technologie hat die hydrothermalen Quellen im Kraterbereich des Vulkans untersucht. Die Ergebnisse veröffentlichten sie nun in der Fachzeitschrift “Scientific Reports”.

500 Meter unter der Meeresoberfläche nahmen sich die Wissenschaftler die schornsteinartigen Strukturen vor. Bereits zuvor war bekannt, dass sich im großen hydrothermalen Feld im nördlichen Teil des Kraters Schwefelverbindungen angesammelt haben. Analysen zufolge enthalten diese Verbindungen am Kolumbos neben Blei, Arsen, Kupfer, Quecksilber, Zinn und Zink auch ungewöhnlich große Mengen an Gold und Silber.

Die neue Untersuchung ergab jetzt, dass diese Metalle magmatischen Ursprungs sind – und nicht etwa durch heißes Wasser aus dem Gestein am Meeresboden gelöst wurden. Das heißt: Der Kolumbos spuckt tatsächlich Gold und Silber.

Der Unterwasservulkan liegt nordöstlich von Santorini in nur sieben Kilometern Entfernung. Zuletzt hatte er sich im Jahr 1650 aus dem Meer erhoben und bei einer gewaltigen Eruption schwere Schäden angerichtet.

Beim Kollaps des Vulkans war eine riesige Tsunami-Welle entstanden. 70 Menschen auf Santorini starben. Asche und Vulkangestein flogen bis über die Türkei und regneten dort auf die Menschen nieder.

Der Kolumbos ist weiter aktiv. Vulkanologen nehmen an, dass sich seine Magmakammer in den nächsten 150 Jahren weit genug füllen könnte, um einen erneuten explosiven Ausbruch inklusive Tsunami hervorzurufen.