Beim FC Bayern gescheitert – jetzt im Champions-League-Finale

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“Könnte nicht glücklicher sein”

Bei Bayern gescheitert – jetzt im großen Finale


07.05.2025 – 10:39 UhrLesedauer: 2 Min.

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Yann Sommer: Er spielt eine überragende Champions-League-Saison. (Quelle: IMAGO/Mickael Chavet)

Inter Mailand steht im Finale der Champions League. Einen großen Anteil daran hat Torwart Yann Sommer.

Im Januar 2023 wechselte Torwart Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach zum FC Bayern. Münchens Stammkeeper Manuel Neuer fiel verletzt aus, Sommer sollte ihn ersetzen – und nach Möglichkeit die Champions League mit den Bayern gewinnen. Doch nicht nur dieses Vorhaben scheiterte, sondern auch Sommers Zeit in München. Nach nur einem halben Jahr gaben die Bayern den Keeper nach Italien ab.

Im Trikot der Bayern wusste Sommer längst nicht so zu überzeugen wie jetzt bei Inter Mailand. Stellvertretend dafür steht eine Szene im Rückspiel des Champions-League-Achtelfinals 2022/23 gegen Paris Saint-Germain. Im eigenen Sechzehner setzte Sommer zum Dribbling an, verlor den Ball fahrlässig – die Münchner gingen nur nicht in Rückstand, weil Matthijs de Ligt in höchster Not auf der Linie klären konnte. Damals sagte Sommer über die Rettungstat seines früheren Mitspielers: “Ich werde ihm einen Lastwagen mit Schweizer Schokolade vor die Haustüre stellen. Überragend, wie er mich gerettet hat.”

Szenen wie diese gab es von Sommer einige im Bayern-Trikot. Eigentlich untypisch für den schweizerischen Nationaltorwart, der vor allem auch Stärken mit dem Ball am Fuß hat – wie er im Halbfinale gegen den FC Barcelona (4:3) unter Beweis stellte. Matthias Sammer sagte bei Amazon Prime nach dem Spiel am Dienstagabend: “Das hat Weltniveau, muss man einfach sagen. Dass du halten kannst, das ist auch gut, aber mit dem Fuß war das grandios.”

Klar ist auf jeden Fall: Seit seinem Wechsel zu Inter haben sich Sommers Leistungen auf Weltniveau stabilisiert. Dass er einer der weltweit besten Torhüter ist, demonstrierte er in dieser Champions-League-Saison. Im Viertelfinale brachte Sommer den FC Bayern zur Verzweiflung, im Halbfinale den offensivstarken FC Barcelona mit zahlreichen Paraden. Eine Weltparade zeigte er gegen Barcelonas Eric (57. Minute), der den Ball eigentlich nur noch im leeren Tor unterbringen musste. Damit verhinderte er zu dem Zeitpunkt den 2:2-Ausgleich, der dann aber wenige Minuten später fiel.

Und nun steht Sommer im Finale der Champions League. Dieses dürfte ihm Genugtuung geben, schließlich findet es in der Münchner Allianz Arena statt. Dort spielen aber nicht die Bayern um den Henkelpott, sondern Sommer mit seinen Mailändern. “Ich freue mich riesig. Es sind mir direkt nach dem Schlusspfiff Tränen gekommen”, sagte der Schweizer nach dem Spiel und fuhr fort: “Ich bin 36 Jahre alt, ich bin nicht mehr der Jüngste. Ich darf jetzt mit dieser Mannschaft ein Champions-League-Finale spielen und ich könnte wirklich nicht glücklicher sein.” Ein Zustand, der mit dem verpassten “Finale dahoam” sicherlich nicht auf den FC Bayern zutrifft.