Die bisherige Staatssekretärin im schleswig-holsteinischen Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Dorit Stenke wird Nachfolgerin von Karin Prien (CDU), die als Bundesfamilienministerin nach Berlin wechselte. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) überreichte Stenke am Mittwoch in Kiel die Ernennungsurkunde und hob vor allem die große Erfahrung Stenkes hervor, die seit 2017 Staatssekretärin im Kieler Bildungsministerium war. „Ihr Wechsel an die Spitze des Ministeriums steht für Stabilität und Kontinuität sowohl in der Landesbildungspolitik als auch in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Kultur“, sagte Günther.
Stenke hat während der häufigen Abwesenheiten Priens beim Bundesvorstand der CDU und während der Koalitionsverhandlungen die Amtsgeschäfte übernommen und kennt das Bildungsministerium in Kiel bestens. Denn sie hat die Abteilung für Berufliche Bildung, Qualität und IT im Ministerium schon unter Priens Vorgängerin Britta Ernst (SPD) geleitet.
Stenke gehört keiner Partei an
Stenke gehörte außerdem zu der kleinen Verhandlungsgruppe von Staatssekretären, die das Startchancen-Programm in vielen Hundert Verhandlungsstunden mit dem Bund ausgehandelt hat. Sie gehört keiner Partei an und ist promovierte Diplom-Pädagogin, hat in Mainz Erziehungswissenschaften, Soziologie und Psychologie studiert und war dann als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der dortigen Universität tätig. Für vier Jahre ging sie an die TU Dresden für den Modellversuch der damaligen Bund-Länder-Kommission „Die Mittelschule im Freistaat Sachsen“. Sie wurde dann Referentin im sächsischen Kultusministerium, stellvertretende Direktorin der Sächsischen Akademie für Lehrerfortbildung in Meißen, baute die Sächsische Evaluationsagentur mit auf und leitete das Sächsische Bildungsinstitut in Radebeul.
Stenke gilt als durchsetzungsstark und fachlich zuverlässig und besitzt eine starke Stellung in der Bildungsministerkonferenz. Sie steht für eine Interimslösung in Kiel. In diesem September wird sie 65 Jahre alt, im Frühjahr 2027 finden in Schleswig-Holstein Landtagswahlen statt. Die Kontinuität ist auch insofern wichtig, als in Kürze die erfolgreich aus der Exzellenzstrategie hervorgegangenen Exzellenzcluster bekannt gegeben werden, die Voraussetzung für eine Bewerbung der Universitäten um den Exzellenzstatus sind.
Als Nachfolger Stenkes übernimmt Tobias von der Heide (CDU), bislang Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus, als Staatssekretär im Bildungsministerium. Er war während seiner Zeit als Landtagsabgeordneter von 2017 bis 2022 bildungspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Er sei ein profilierter Bildungspolitiker, der Ressortwechsel sei deshalb naheliegend, begründete Günther die Berufung. Wer auf ihn im Verkehrsministerium folgt, ist noch nicht bekannt.