Deutsches Museum. 100 Jahre Technik und Staunen

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Hauptstandort des Deutschen Museums in München

Das Warten hatte sich gelohnt. Bald ein Vierteljahrhundert war vergangen, seit Oskar von Miller 1903 einen Verein gründete, um seine Vision eines „Museums von Meisterwerken der Naturwissenschaft und Technik“ in München umzusetzen. Am 7. Mai 1925 – am Mittwoch vor 100 Jahren – feierte der bayerische Ingenieur, Energietechnikpionier und begnadete Netzwerker seinen 70. Geburtstag. Und am selben Tag eröffnete das neue Ausstellungsgebäude des Deutschen Museums. Mitten in der Isar war auf der ehemaligen Münchener Kohleninsel aus von Millers Idee ein Palast des Staunens, Lernens und Wissens entstanden.

Die Einweihung war eine Sternstunde für die moderne Vermittlung von Naturwissenschaft und Technik. Das begeisterte Publikum drängte sich in den Sälen, mehr als eine Dreiviertelmillion Besucher kamen im Lauf des Jahres 1925 insgesamt. Dabei war vor 100 Jahren noch gar nicht das komplette Museum bespielt: „Die oberen Geschosse waren noch leer, als das Haus eröffnete“, sagt Wolfgang M. Heckl. Der Physiker ist seit 2004 Generaldirektor des Deutschen Museums und Inhaber des Oskar-von-Miller-Lehrstuhls für Wissenschaftskommunikation an der Technischen Universität München. Dass parallel zur Eröffnung noch an den weiteren Ausstellungen gearbeitet wurde, sieht der Generaldirektor als Stärke des Hauses, die sich durch dessen komplette Geschichte zieht. „Ein Museum wie unseres wird nie fertig. Es muss sich wandeln, um glaubwürdig zu bleiben. Es muss sich immer wieder neu erfinden“, sagt Heckl.