Was die Diagnose “Krebsstadium 4” bedeutet

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Patrice Aminati in Palliativbehandlung

Was passiert bei Krebs im Endstadium?


08.05.2025 – 11:37 UhrLesedauer: 2 Min.

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Fernsehmoderator Daniel Aminati und seine Frau Patrice: Seit zwei Jahren kämpft sie gegen den Krebs. (Quelle: Eventfoto54/imago-images-bilder)

Die Diagnose “Krebsstadium 4” ist für Betroffene und Angehörige ein Schock. Heilung ist dann nicht mehr möglich – aber Lebensqualität und Hoffnung schon.

Als Patrice Aminati kürzlich in einem Interview über ihre unheilbare Krebserkrankung sprach, berührte sie damit viele Menschen. Offen und gefasst schilderte sie, wie sie mit der Diagnose “Krebsstadium 4, nicht mehr heilbar” lebt (mehr dazu hier). Doch was heißt das eigentlich – Krebs im Stadium 4?

Bei Krebs im Stadium 4 handelt es sich um die letzte Phase einer Krebserkrankung, in der eine Heilung aus medizinischer Sicht nicht mehr möglich ist. Der Tumor hat sich bereits in andere Körperregionen ausgebreitet, das heißt, es haben sich sogenannte Metastasen gebildet. Häufig wurden auch andere Organe oder Lymphknoten befallen. Die Krebszellen wachsen weiter, oft schnell und aggressiv, und beeinträchtigen zunehmend lebenswichtige Funktionen.

Trotzdem bedeutet Stadium 4 – auch häufig Endstadium genannt – nicht zwangsläufig, dass das Lebensende unmittelbar bevorsteht. Viele Betroffene leben mit dieser Diagnose noch Monate, manchmal sogar Jahre – abhängig von Krebsart, Behandlungen und körperlichem Allgemeinzustand.

Typische Symptome in dieser Zeit sind eine tiefe, anhaltende Erschöpfung, die sich auch durch Schlaf nicht bessert, sowie deutlicher Gewichtsverlust. Viele Patienten verlieren ihren Appetit oder können nur noch wenig essen. Dazu kommen oft Wassereinlagerungen im Bauch oder im Brustbereich – Folgen davon, dass die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig abfließen kann.

Im Fokus steht nun nicht mehr die Bekämpfung der Krankheit, sondern die Lebensqualität. Die sogenannte palliative Versorgung soll Beschwerden lindern, Schmerzen kontrollieren und dem Alltag neue Struktur und Würde geben. Neben Medikamenten spielen dabei auch Gespräche, psychologische Hilfe und körperliche Therapien eine große Rolle. Gerade in dieser Lebensphase zählt jede Form der Unterstützung.

Für Angehörige und Nahestehende ist es besonders schwer, diesen Prozess zu begleiten. Die Veränderungen im Wesen, das Schwinden der Kräfte, die Ungewissheit über den Verlauf – all das fordert viel Kraft, Geduld und Zuwendung. Umso wichtiger ist es, den erkrankten Menschen nicht nur als Patienten zu sehen, sondern als Mensch mit Hoffnungen, Ängsten, Erinnerungen und Wünschen. Selbst wenn die Zeit begrenzt ist, kann sie wertvoll sein.

Patrice Aminati formulierte es mit berührender Klarheit: Sie wolle nicht resignieren, sondern hoffen – auf Zeit und auf ein Medikament. Die Krebsforschung entwickelt sich stetig weiter. Neue Immuntherapien oder zielgerichtete Medikamente geben vielen Betroffenen auch in der schwersten Phase des Lebens Hoffnung.