Manchen auf dem deutsch-amerikansichen Volksfest sieht man ihre Nationalität schnell an.
Hier ist noch klar, wer die Bösen sind. Truppenübungsplatz Hohenfels, die US-Army hat zum deutsch-amerikanischen Volksfest geladen. Auf der Wiese hinter dem Riesenrad erklären Soldaten den Besuchern ihre Fahrzeuge und ihren Job: Wenn amerikanische Kameraden oder Truppen aus verbündeten Staaten zu ihnen in die Oberpfalz kommen, dann spielen die Hohenfelser die „bad guys“. Wer die Bösen sind, das ist so wechselhaft wie die Weltlage. Irgendwo auf dem weitläufigen Gelände gibt es ein Tunnelsystem wie jenes an der afghanisch-pakistanischen Grenze, in dem sich Osama bin Laden einst versteckt hielt. Gerade aber, so erzählen es die Soldaten, mimten sie die Russen.
Für alle, die unsicher sind, wo die Amerikaner unter Donald Trump eigentlich stehen, ist das schon mal eine gute Nachricht. Aber das mit Freund und Feind ist natürlich komplizierter in diesen Tagen, und es geht dabei nicht nur um Geopolitik. Die Deutschen, die gerade in ziemlich vielem uneins sind, sind sich hier überraschend einig: Sie lehnen den amerikanischen Präsidenten ab, der Verbündeten mit Zöllen droht, Wladimir Putin schmeichelt und sich mit Leuten umgibt, die für die AfD trommeln. Da könnte es schon sein, dass sie nicht immer einen Unterschied machen zwischen dem amerikanischen Präsidenten und den Amerikanern, die ihn schließlich gewählt haben und die noch immer zu Zehntausenden hier stationiert sind.
Die Buden sieht man so auch auf anderen Volksfesten, die Panzer eher nicht.