Müller als Kumpel und sowie als Ansprechpartner zu verlieren, sei schon komisch, sagte Kimmich. Dass Müller nicht mehr dabei ist, das merke er bereits jetzt schon beim DFB. “Er ist schon einer, mit dem man sich sehr, sehr gerne austauscht über alles, was so in der Mannschaft los ist”, so Kimmich weiter. “Dementsprechend wird er da schon als Spieler natürlich sehr fehlen, aber auch als Typ und als Mensch. Er ist ein besonderer Mensch.”
Auch Max Eberl gab ein wenig Einblick darin, was Müllers Abschied für ihn bedeutet, und gestand eine gewisse innere Zerrissenheit ein. Es gebe schließlich den Sportvorstand Max Eberl, der Entscheidungen treffe. “Und es gibt den Menschen und den Fußballfan Max Eberl”, sagte er, “und der konnte und kann sich wie viele Millionen Menschen auf der Welt, Thomas Müller nicht mehr auf dem Platz, nicht mehr in dem rot-weißen Trikot spielen zu sehen, schlecht vorstellen.” Das sei auch nach wie vor nicht so richtig greifbar.
Mit der Klub-WM, die Müller noch für die Münchner spielen wird, geht Müllers Bayern-Zeit zunächst ja auch noch ein wenig in die Verlängerung. Und auch ein anschließendes Karriereende hält Eberl für unwahrscheinlich: “Ich glaube noch nicht, dass er jetzt aufhört. Ich glaube, er wird noch spielen.” Vor allem ein möglicher Wechsel von Müller in die USA steht seit Wochen im Raum.
Mit der Frage, wer Müller als Typ und Führungsspieler in der Mannschaft zukünftig ersetzen soll, muss sich aber auch Eberl schon sehr kurzfristig auseinandersetzen. Das sei immer die Frage, “wenn solche Charakterköpfe, wenn solche Führungsspieler dann irgendwann die Bühne verlassen, dann geht es eben darum, Nachfolger zu finden”, sagte Eberl. “Die müssen jetzt nicht nur extern sein, die können auch intern sein. Es können sich dann intern Spieler entwickeln, weil natürlich diese Köpfe geführt haben. Jetzt müssen andere in die Bresche springen.”
Nationalspieler Florian Wirtz von Bayer Leverkusen, der Bayerns erklärter Wunschtransfer ist, könnte ein solcher sein – zumindest auf dem Platz. Diese konkrete Nachfrage zu Wirtz beantwortete Eberl allerdings ausweichend. “Ich weiß nicht, ob Spieler, die heute nicht beim FC Bayern sind, in Zukunft Charakterköpfe sein werden”, sagte er.
Auf die Frage, ob sich der 22-Jährige wie spekuliert mit den Münchnern auf eine gemeinsame Zukunft verständigt habe, sagte Eberl: “Das möchte ich aber nicht mit Ja oder Nein beantworten, weil momentan für mich die Meisterfeier und der Spaß heute im Vordergrund stehen und nicht die Saison 25/26.” Es wird die erste nach der Ära von Thomas Müller.