China und USA erzielen Einigung im Handelskrieg

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China und die USA haben eine Einigung im Handelskrieg erzielt. Details sind bisher nicht bekannt, sollen aber am Montag bekanntgegeben werden, wie beide Seiten in getrennten Auftritten ankündigten. Die Verhandlungen fanden am Samstag und Sonntag in Genf statt. Die Äußerungen stießen international auf positive Resonanz.

Man habe „bedeutenden Fortschritt“ gemacht und einen „wichtigen Konsens“ erzielt, sagte der Führer der chinesischen Delegation, Vize-Ministerpräsident He Lifeng, am Sonntag in einer Pressekonferenz. Es seien noch einige Details zu regeln, bevor man am Montag eine gemeinsame Mitteilung über die Einigung veröffentliche. Der genaue Zeitpunkt ist noch nicht bekannt. Der stellvertretende Handelsminister Li Chenggang ergänzte: „Wie wir in China sagen: Wenn das Essen lecker ist, ist der Zeitpunkt egal. Deshalb denke ich, wann immer die Erklärung veröffentlicht wird, wird sie eine gute Nachricht für die Welt sein.“

Damit wächst die Hoffnung, dass die hohen Zölle, die zurzeit den Handel zwischen den beiden Ländern erheblich behindern, sinken könnten. Aktuell erheben die Vereinigten Staaten Zölle auf chinesische Waren in Höhe von 145 Prozent, China verlangt im Gegenzug Zölle auf US-Einfuhren von 125 Prozent. Beide Länder haben jedoch Ausnahmen für bestimmte Warengruppen eingeführt. Nach Einschätzung vieler Beobachter könnte der direkte Handel zwischen beiden Ländern zum Erliegen kommen, sollten die Zölle dauerhaft gelten. Beide Seiten haben sich laut He auf einen Konsultationsmechanismus für Handels- und Wirtschaftsthemen geeinigt und die Ansprechpartner bestimmt.

Zudem haben sich beide Seiten laut He auf einen Konsultationsmechanismus für Handels- und Wirtschaftsthemen geeinigt und die Ansprechpartner bestimmt. Auf chinesischer Seite ist das der Vize-Ministerpräsident selbst, der als enger Vertrauter von Staats- und Parteichef Xi Jinping gilt. He beschrieb die Atmosphäre der Verhandlungen als „offen, gründlich und konstruktiv“.

Gemeinsame Erklärung angekündigt

Li sagte, die Verhandlungen seien geprägt gewesen von „gegenseitigem Respekt“, „Gleichheit und gegenseitigem Nutzen“ sowie „Professionalität und hoher Effizienz“. Man sei auf die Anliegen und die Interessen der jeweils anderen Seite eingegangen. „Die Professionalität und der Fleiß unserer amerikanischen Kollegen waren beeindruckend“, sagte Vize-Ministerpräsident He. Diese Äußerungen weichen stark ab von den teilweise heftigen Vorwürfen, die die chinesische Seite in den vergangenen Wochen an die USA gerichtet hatte.

Die amerikanischen Verhandlungsführer hatten sich zuvor ähnlich positiv geäußert. US-Finanzminister Scott Bessent kündigte zusammen mit dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer ebenfalls eine gemeinsame Erklärung mit der chinesischen Seite für Montag an. Diese solle helfen, Amerikas Handelsdefizit, das insgesamt 1,2 Billionen Dollar beträgt, zu senken, sagte Greer. „Es ist wichtig zu verstehen, wie schnell wir zu einer Einigung kommen konnten, was zeigt, dass die Differenzen vielleicht nicht so groß waren wie möglicherweise gedacht.“ Es seien „substanzielle Fortschritte“ erzielt worden, sagte Bessent. US-Präsident Donald Trump sei informiert worden. Trump hatte sich bereits nach der ersten Verhandlungsrunde vom Samstag zufrieden geäußert.

Die Generaldirektorin der Welthandelsorganisation (WTO), Ngozi Okonjo-Iweala, zeigte sich erfreut über das „positive Ergebnis“ der Gespräche zwischen den Vereinigten Staaten und China. „Diese Gespräche sind ein wichtiger Schritt nach vorne und lassen hoffentlich Gutes für die Zukunft erwarten. Angesichts der aktuellen globalen Spannungen ist dieser Fortschritt nicht nur für die USA und China wichtig, sondern auch für den Rest der Welt“, sagte die WTO-Chefin nach einem Treffen mit He in Genf. Sie forderte beide Länder auf, diese Dynamik zu nutzen, praktische Lösungen zu entwickeln, die Spannungen abzubauen und das Vertrauen in das multilaterale Handelssystem zu stärken.

Zuvor hatte die WTO davor gewarnt, dass eine anhaltende Spaltung der Weltwirtschaft in rivalisierende Blöcke zu einem langfristigen Rückgang der globalen Wirtschaftsleistung um fast sieben Prozent führen könnte, was vor allem für Entwicklungs- und am wenigsten entwickelte Länder gravierende Folgen haben könnte.

Die asiatischen Börsen reagierten am Montag verhalten positiv. Der chinesische Börsenindex CSI 300 lag knapp 1 Prozent im Plus, der Hang-Seng-Index in Hongkong legte um 1,2 Prozent zu. Die Börsen in Südkorea und Japan lagen rund 0,5 Prozent im Plus.