Star-Trainer sorgt bei Miss-Wahlen für Aufregung

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Der ehemalige Star-Coach der New England Patriots lässt sich bei einer Miss-Wahl im ländlichen Maine blicken. Zuvor hatte seine Beziehung mal wieder für Wirbel gesorgt.

Als die Teilnehmerinnen der Miss Maine-Wahlen auf den Laufsteg traten und den 300 Zuschauern ihre schillernden Outfits präsentierten, saß in der ersten Reihe ein Mann, den man nur auf den ersten Blick für einen ganz gewöhnlichen älteren Herren hätte halten können. Der 73-Jährige wartete auf Jordon Hudson, die schönste Frau aus dem Hancock County, einer ländlichen Region im US-Bundesstaat Maine. Die 24-jährige Brünette trachtete danach, die Miss-Wahlen dieses Mal zu gewinnen – hatte sie doch im vergangenen Jahr nur den zweiten Platz belegt.

Begleitet wurde der Versuch von einem erklecklichen Aufgebot an Presseleuten, die sonst wohl nicht ins eher verschnarchte Portland, Maine, gekommen wären – hätte nicht dieser ältere Herr im Publikum gesessen. Denn bei dem 73-Jährigen handelte es sich um niemand geringeren als Bill Belichick. Er ist der erfolgreichste Trainer der National Football League (NFL).

Gemeinsam mit Superstar Tom Brady hat Belichick während seiner Zeit als Coach der New England Patriots alleine fünfmal den Superbowl gewonnen – eine der begehrtesten Trophäen der Welt. Insgesamt gewann Belichick das NFL-Finale sogar achtmal in unterschiedlichen Funktionen. Inzwischen arbeitet er als Head Coach beim Collegeteam der Universität von North Carolina.

Nicht die 24-jährige Hudson war die Attraktion bei diesem Schönheitswettbewerb, sondern ihr Freund, Coach Belichick. Wobei die englische Bezeichnung “boyfriend”, wie sie etwa der Reporter der “New York Times” in seinem Bericht vom Event verwandte, wohl etwas irreführend ist. Denn als “boy”, also als “Jungen”, kann man den 73-jährigen Startrainer kaum bezeichnen. Der Coach war fast dreißig Jahre lang verheiratet, er hat drei erwachsene Kinder. Seit 2023 ist er offiziell mit Hudson zusammen. Die ehemalige Cheerleaderin war gerade 22 als die Affäre mit Belichick begann. Kennengelernt haben sich die beiden schon 2021 auf einem Flug nach Florida.

An der rechten Hand trägt Belichick seine Super-Bowl-Ringe. Hudson hat offenbar auch einen bekommen.Vergrößern des Bildes
An der rechten Hand trägt Belichick seine Super-Bowl-Ringe. Hudson hat offenbar auch einen bekommen. (Quelle: IMAGO/Kirby Lee)

Nun sind fast fünfzig Jahre Unterschied kein Grund, keine romantische Beziehung zu führen. Die Partnerschaft der beiden sorgt in US-Medien dennoch für Aufsehen. Vor wenigen Tagen brachte es ein Interview der beiden beim US-Sender CBS zu Popularität. Darin wird Belichick vom Journalisten Tony Dokoupil gefragt, wie es zur Beziehung mit Hudson kam. Bevor der Coach antworten konnte, sprengte Hudson dazwischen: “Darüber reden wir nicht”, beschied sie den Interviewer. Ein Clip, den CBS von der resoluten Intervention der 24-Jährigen verbreitete, sorgte in den Tagen darauf im Netz für reichlich Spott, was Belichick wiederum zu einer Erklärung nötigte.

Er beklagte, der liberale Sender CBS habe die Situation falsch dargestellt. “Jordon, mit der ich sowohl eine persönliche als auch eine berufliche Beziehung habe, schaltete sich ein, um die Diskussion neu auszurichten”, schrieb er. Später schaltete sich auch Hudson ein und postete, man habe von den “Mainstream-Medien” nichts anderes erwartet. Der Trump-treue Sender Fox News beeilte sich sogleich, die Sache in einen größeren Kontext zu stellen und warf CBS vor, Belichick vorgeführt zu haben.

Belichicks Freundin landet hinter Transgender-Frau

Dass Belichick CBS überhaupt ein Interview gewährte, könnte daran liegen, dass er gerade sein Buch vermarktet. Ansonsten gilt der 73-Jährige als Kritiker der liberalen US-Medien. Er gilt als ausgesprochen konservativ und unterstützte Donald Trump schon in dessen erstem Wahlkampf. Trump hatte am Vorabend der Präsidentschaftswahlen 2024 sogar einen Gastauftritt in Belichicks Sport-Podcast “Let’s Go”. Er unterstützt Trumps Maga-Agenda.

Bei den Miss-Wahlen in Maine sagte Belichick übrigens nichts. Die anwesenden Presseleute wurden vom Veranstalter vorzeitig des Saales verwiesen. Der 73-jährige Startrainer war da schon durch den Notausgang verschwunden.

Den Schönheitswettbewerb gewann Belichicks Freundin nicht. Sie landete nach dem finalen Jury-Entscheid nur auf Platz drei. Und auch bei dem Publikumsvotum konnte sie nicht reüssieren. Dort kam sie weit abgeschlagen auf Platz fünf. Noch hinter einer Dame namens Isabelle St. Cyr. Die Transgender-Frau lag nach der Onlineabstimmung in der Publikumsgunst auf dem dritten Rang. Ginge es nach dem Präsidenten Donald Trump, der zu seinem Amtsantritt hatte verfügen lassen, in den USA würden nur noch zwei Geschlechter akzeptiert, dürfte es St. Cyr eigentlich gar nicht geben.