ESC-Moderatorin packt über Depression aus

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ESC-Auftritt steht an

Moderatorin Hazel Brugger spricht über ihre Depressionen


15.05.2025 – 07:10 UhrLesedauer: 2 Min.

Hazel Brugger: Sie hat als Comedienne Karriere gemacht und wird beim ESC als Moderatorin auftreten.Vergrößern des Bildes

Hazel Brugger: Sie hat als Comedienne Karriere gemacht und wird beim ESC als Moderatorin auftreten. (Quelle: Malte Ossowski/SVEN SIMON via www.imago-images.de)

Fans kennen sie als schlagfertige, humorvolle Komikerin: Doch Hazel Brugger hat privat eine Leidenszeit hinter sich. In einem Interview spricht sie nun darüber.

Vor etwa zwei Jahren brach sie das erste Mal ihr Schweigen. In einer Folge des NDR-Podcasts “Raus aus der Depression” sprach Comedian Hazel Brugger damals mit Harald Schmidt über die Depression nach der Geburt ihrer Tochter: “Ich wurde immer gereizter, habe gar keinen Spaß mehr an Dingen gehabt. Ich habe mich selbst nicht mehr erkannt”, enthüllte sie Details über ihre Erkrankung.

Jetzt hat sie erneut über die schwere Zeit in ihrem Leben gesprochen. Die Komikerin, die am 17. Mai erstmals den Eurovision Song Contest moderieren wird, hat in einem Interview mit dem “Spiegel” Einblicke in ihre Depressionsphasen gewährt.

So sei das Jahr 2020 für die in der Schweiz aufgewachsene Künstlerin zur persönlichen Zerreißprobe geworden. Die Kombination aus Corona-Pandemie, den daraus resultierenden beruflichen Herausforderungen für Kulturschaffende und der Geburt ihrer ersten Tochter brachte sie an ihre Grenzen. “Sowohl die Welt im Ganzen als auch mein Leben im Privaten hatten sich komplett verändert. Ich empfand es als Mutter als Kränkung, dass allen anderen mein Kind total egal war, es ging nur um Corona”, sagte die heute 31-Jährige dem Magazin.

Was die Entertainerin zunächst für eine vorübergehende Erschöpfung hielt, entpuppte sich als ernsthafte psychische Erkrankung. “Ich habe Medikamente genommen, es wurde besser”, berichtet Brugger über ihren Weg aus der Krise. Selbst in ihren dunkelsten Stunden blieb ihr der Humor als Bewältigungsstrategie treu: “Ich mache oft mit Thomas Witze in Momenten, in denen es mir schlecht geht. So kann ich […] Druck ablassen.”

Mit Thomas Spitzer, einem Autor und Komiker, lebt sie zusammen im südhessischen Kreis Darmstadt-Dieburg. Seit 2020 ist das Paar verheiratet, im März 2021 kam ihre erste gemeinsame Tochter auf die Welt, im Februar 2024 wurde die Geburt der zweiten Tochter bekannt. Gemeinsam betreiben sie ein Unternehmen im Unterhaltungsgeschäft.

Die Isolationserfahrung als Mutter während der Pandemie hatte für Hazel Brugger nicht nur negative Seiten. Sie zog eine wichtige Lektion aus dieser Zeit: “Man darf vor Dingen weglaufen, wenn man sie nicht machen möchte. Ich darf mich verweigern.”

Im Gespräch mit der “Bild” reflektierte Brugger auch den möglichen Zusammenhang zwischen ihrer beruflichen Tätigkeit und ihrer psychischen Gesundheit: “Ich denke, dass ‘extreme’ Persönlichkeiten grundsätzlich einen Hang zu emotionalen ‘Auf und Abs’ haben.” Jedoch betonte sie: “Ich glaube aber nicht, dass man depressiv sein muss, um Comedian zu werden.”