Herber Dämpfer – DEB-Team kassiert erste Niederlage

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Erster WM-Rückschlag für die deutschen Kufencracks: Gegen die Schweiz verlor das DEB-Team deutlich. Grund dafür war auch eine schwache Chancenverwertung.

Nach drei souveränen Siegen hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft die erste Niederlage kassiert. Im dänischen Herning verlor das Team von Bundestrainer Harold Kreis gegen Nachbar Schweiz deutlich mit 1:5 (0:0, 0:4, 1:1). Dabei vergaben die Deutschen zahlreiche Chancen und scheiterten wiederholt am glänzend aufgelegten schweizerischen Goalie Leonardo Genoni.

Den Ehrentreffer für die Deutschen, die ohne den an der Schulter verletzten NHL-Star Lukas Reichel antreten mussten, erzielte Marc Michaelis in der 59. Minute. Für die Eidgenossen trafen Damien Riat (25. Minute) und Sven Andrighetto (26., 34., 35. und 49.), der mit vier Treffern Spieler des Spiels war.

Mit weiterhin drei Punkten rangiert das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf dem zweiten Platz der Vorrundengruppe B. Erster sind die Schweizer mit zwölf Zählern. Obwohl das DEB-Team weiterhin gute Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales hat, ist am Samstag gegen Verfolger USA (acht Punkte) eine klare Steigerung notwendig (ab 12.20 Uhr im Liveticker von t-online.

Das Spiel begann mit viel Tempo und hoher Intensität. Die deutsche Mannschaft präsentierte sich kämpferisch, lieferte sich harte Checks und intensive Zweikämpfe mit den Eidgenossen. “Das Tempo ist sehr hoch. Es geht hoch und runter”, sagte Verteidiger Fabio Wagner bei MagentaSport.

Was dann im zweiten Drittel geschah, überraschte: Innerhalb von nur 84 Sekunden stellte die Schweiz die Partie auf den Kopf. Riat traf in der 25. Minute, Andrighetto legte wenig später nach – und plötzlich lag Deutschland zurück. Die DEB-Auswahl fand offensiv kaum noch statt, die Schweiz dagegen drückte weiter.

Die deutsche Defensive wirkte zunehmend überfordert. Mehrfach kombinierten sich die Schweizer durch, während die Abwehr des DEB-Teams ins Schwimmen geriet. Gegen Mannschaften wie Ungarn oder Kasachstan war das Fehlen der verletzten Moritz Müller (Kölner Haie) und Kai Wissmann (Eisbären Berlin) nicht ins Gewicht gefallen – gegen Stars wie den Schweizer Kevin Fiala (Los Angeles Kings) hingegen schon. Selbst NHL-Verteidiger Moritz Seider hatte Mühe.

Ein weiteres Schweizer Tor durch Michael Fora wurde zwar wegen Abseits aberkannt. Doch Andrighetto war weiter zur Stelle: Erst erzielte er das 3:0, das trotz Abseitsverdacht zählte, dann machte er im Powerplay seinen Hattrick perfekt – nur 62 Sekunden später.

Im letzten Drittel ließ die Schweiz es ruhiger angehen. Tim Stützle hatte zwei gute Chancen, scheiterte aber jeweils an Goalie Genoni. Später leistete sich der Stürmer ein Frustfoul. In Überzahl war es erneut Andrighetto, der mit seinem vierten Treffer auf 5:0 erhöhte (49.). Erst kurz vor Schluss kam Deutschland durch Michaelis noch zum Ehrentreffer – ebenfalls in Überzahl.