Sodbrennen ist oft die Folge einer falschen Ernährung. Welche Lebensmittel die Beschwerden verschlimmern und welche lindernd wirken.
Ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein – oft gepaart mit Aufstoßen: Sodbrennen kennen viele Menschen. Das Aufsteigen der Magensäure in die Speiseröhre hat verschiedene Ursachen. Tritt es sehr häufig auf, kann eine Entzündung in der Speiseröhre oder der Magenschleimhaut dahinterstecken. In diesem Fall sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Betroffene sollten außerdem auf ihre Ernährung achten, da es einige Speisen gibt, die die Beschwerden verschlimmern können. Ein Überblick.
Bei Sodbrennen handelt es sich um ein brennendes Gefühl hinter dem Brustbein, das vom Oberbauch nach oben und oftmals bis zum Hals aufsteigt. Sodbrennen ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Symptom. Das unangenehme Brennen ist durch aufsteigende Magensäure verursacht, welche die Speiseröhre hinaufsteigt. Dieser Magensaft reizt die Schleimhaut der Speiseröhre, was der Betroffene als Sodbrennen wahrnimmt.
“Millionen Menschen kennen Sodbrennen. Fast jeder Mensch erlebt mindestens einmal in seinem Leben Sodbrennen”, erklärt Professor Heiner Wedemeyer, Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).
Laut dem Experten kommen bei Sodbrennen in der Regel zwei Faktoren zusammen: eine vermehrte Produktion von Magensäure sowie eine Fehlfunktion des Schließmuskels zwischen Speiseröhre und Magen – Ösophagussphinkter genannt. Betroffene erleben zu dem brennenden Gefühl häufig zudem saures Aufstoßen und manchmal sogar ein Aufsteigen von saurem Mageninhalt bis in die Mundhöhle (Regurgitation).
“Oft ist Sodbrennen harmlos und lässt von selbst wieder nach. Wer hin und wieder Sodbrennen hat, muss sich keine Sorgen machen”, beruhigt Wedemeyer. “Häufiges Sodbrennen mit starker Schmerzsymptomatik, Aufstoßen und aufsteigendem Speisebrei hingegen kann auf eine Erkrankung hindeuten und sollte ärztlich abgeklärt werden. Die mit Abstand häufigste Ursache dieser Symptome ist die sogenannte gastroösophageale Refluxkrankheit, kurz GERD (gastroesophageal reflux disease).” Manchmal ist aber auch keine Ursache erkennbar.
Betroffene mit Sodbrennen merken schnell, dass ein Zusammenhang zwischen Sodbrennen und den verzehrten Nahrungsmitteln besteht. So tritt bei vielen nach einer üppigen Mahlzeit Sodbrennen auf. Ist der Magen stark gedehnt, kann es passieren, dass sich der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre vorübergehend lockert und Luft, Magensäure und Speisebrei nach oben gedrückt werden. Hinzu kommt, dass der Magen bei reichhaltigen Speisen vermehrt Magensäure für den Verdauungsvorgang produziert.
“Sehr große Mahlzeiten werden von vielen meiner Patienten als Sodbrennen-fördernd beschrieben. Das gilt häufig auch für sehr fettiges und zuckerhaltiges Essen, etwa Sahnetorte, Braten oder Chips”, erklärt Wedemeyer. “Auch Alkohol begünstigt Sodbrennen.”

Univ.-Prof. Dr. med. Heiner Wedemeyer ist Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endokrinologie der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und Mediensprecher der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS).
Ob und wie Ernährungsanpassungen gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen helfen können, ist wissenschaftlich nicht abschließend untersucht. Es ist aber einen Versuch wert, bestimmte Lebensmittel zu reduzieren und zu schauen, ob sich die Beschwerden verbessern. So beobachten Sodbrennen-Betroffene beispielsweise oftmals eine Linderung, wenn sie folgende Lebensmittel nur in Maßen verzehren:
- Kaffee
- Schwarztee
- Pfefferminztee
- kohlensäurehaltige Getränke
- stark gezuckerte Getränke/ Limonaden
- Fruchtsäfte
- Kakao
- Alkohol
- Schokolade
- Gummibärchen
- stark gewürzte/ scharfe Speisen (Knoblauch, Chili, Senf, Peperoni)
- fettiges Essen/ Frittiertes (Pommes, Chips, fettes Fleisch)
- säurehaltiges Obst und Gemüse (Orangen, Mandarinen oder Tomaten)
- geräucherte Lebensmittel (Räucherlachs, Räucherschinken)
So wie es Lebensmittel gibt, die bei Betroffenen Sodbrennen und saures Aufstoßen begünstigen können, so gibt es Lebensmittel, die möglicherweise die Beschwerden lindern helfen. “Hier gilt es auszuprobieren, was einem guttut. Das kann für jeden etwas anderes sein”, so der Gastroenterologe.
“Viele meiner Patienten verspüren Linderung, wenn sie ein Glas Milch trinken. Andere essen eine Banane oder eine zerdrückte Pellkartoffel. Ebenfalls beliebt sind Haferflocken und trockenes Brot als Sodbrennen-Hausmittel. Diese können helfen, ein Zuviel an Magensäure zu binden.”
Bei Sodbrennen am besten zwei bis drei Esslöffel pure Haferflocken gut zerkauen. Je besser man kaut, desto saugfähiger sind die Flocken und desto mehr magenschonende Schleimstoffe können sich lösen. Auch vorbeugend können die Flocken zum Einsatz kommen – in Form von einer kleinen Portion Müsli, in Suppen oder als Brei gekocht. Haferflocken sind zudem leicht verdaulich und regen die Magensäureproduktion nicht so stark an.