Warum dürfen Österreicher für Deutschland starten?

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Wichtige ESC-Regeln

Deshalb dürfen Abor & Tynna für Deutschland starten


Aktualisiert am 17.05.2025 – 16:37 UhrLesedauer: 3 Min.

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Abor & Tynna: Sie vertreten Deutschland beim Eurovision Song Contest. (Quelle: IMAGO/imago)

Mit Abor & Tynna startet in diesem Jahr ein österreichisches Duo für Deutschland beim Eurovision Song Contest. Aber ist das auch erlaubt? Ein Blick ins Regelwerk bringt Klarheit.

Der Eurovision Song Contest zieht jedes Jahr Millionen Zuschauer in seinen Bann. Am 17. Mai ist es wieder so weit. In Basel steigt das große Finale des europaweiten Wettstreits. Für Deutschland startet mit Abor & Tynna ein österreichisches Geschwisterpaar. Ihr Song “Baller” liegt laut den Buchmachern mit Platz 15 im Mittelfeld der Wettquoten.

Hier finden Sie die wichtigsten Fragen zum Eurovision Song Contest:

Beim ESC gibt es keine Vorgabe, dass die Künstler die Staatsangehörigkeit des Landes besitzen müssen, für das sie antreten. Die Regeln der Europäischen Rundfunkunion (EBU) lassen den teilnehmenden Ländern freie Hand bei der Auswahl ihrer Acts – Herkunft, Wohnort oder Nationalität der Künstler spielen offiziell keine Rolle. Jedes Land entscheidet selbst, wen es nominiert. So können auch ausländische Künstler für Deutschland oder andere Nationen auf der ESC-Bühne stehen. Das berühmteste Beispiel ist Céline Dion. Die Kanadierin hatte 1988 mit “Ne partez pas sans moi” den Eurovision Song Contest für die Schweiz gewonnen.

Ja. Die Interpreten müssen am Tag des Halbfinales mindestens 16 Jahre alt sein.

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Quelle: t-online

Im Rahmen der beiden Halbfinals, die am Dienstag und Donnerstag stattfanden, liegt die Entscheidung über das Weiterkommen allein in den Händen des Publikums. Neben den 37 Teilnehmerländern gibt es auch in diesem Jahr wieder eine Stimme aus der Kategorie “Rest of the World” (ROW), bei der Stimmen aus allen Nichtteilnehmerländern als ein Land gezählt werden. Im Finale erfolgt die Abstimmung dann in zwei Blöcken: einerseits durch das Publikum aus den Teilnehmerländern und der ROW-Kategorie, andererseits durch Jurys aller Teilnehmerländer.

Beim Eurovision Song Contest tragen sowohl die Jurys der 37 Teilnehmerländer als auch das Publikum jeweils zur Hälfte zur Gesamtpunktzahl eines Landes bei. Nur zehn Länder erhalten dabei Punkte, die in einem speziellen Schema vergeben werden: zwölf, zehn und acht Punkte und anschließend absteigend bis zu einem Punkt. Am Ende des Wettbewerbs werden die Ergebnisse aus Jury- und Publikumswertung addiert, um den Sieger zu ermitteln.

Kommt es beim Eurovision Song Contest zu einem Punktegleichstand, erhält das Land die höhere Platzierung, welches vom Publikum besser bewertet wurde. Das Zuschauervotum hat somit Vorrang. Sollten auch die Publikumsstimmen identisch sein, entscheidet die höhere Jurywertung. Bei völliger Punktegleichheit in beiden Kategorien trifft die Jury per Mehrheitsentscheidung die finale Wahl zwischen den betroffenen Songs.

Spannung bis zum Schluss: Zunächst werden die Jurypunkte vergeben. Anschließend folgt die Bekanntgabe der Publikumsstimmen, beginnend mit dem Land, das am wenigsten Zuspruch erhielt. Der Publikumsfavorit und dessen Punktzahl werden als Letztes enthüllt – erst dann steht der ESC-Gewinner endgültig fest. Dieses Auszählverfahren soll für maximale Dramatik in den finalen Momenten der Show sorgen.

Insgesamt treten in diesem Jahr 37 Länder an, doch nur 26 sind im Finale. In zwei Halbfinals am Dienstag und Donnerstag qualifizierten sich jeweils zehn Teilnehmer. Automatisch für das Finale gesetzt sind die großen Geldgeberländer Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien sowie die Schweiz als Gastgeberland. Die Künstler dieser gesetzten Finalisten durften sich trotzdem in den Halbfinals dem Publikum präsentieren – das deutsche Geschwisterduo Abor & Tynna trat am Donnerstag im zweiten Halbfinale auf.