Letzter Bundesliga-Spieltag
Bayern-Gala im Saisonfinale – TSG hält Klasse
Aktualisiert am 17.05.2025 – 17:37 UhrLesedauer: 3 Min.

Trotz der Debatte um Bayerns Partytrip nach Ibiza spielte der Rekordmeister groß auf, ließ der TSG keine Chance. Die Hoffenheimer Pleite bleibt aber ohne Folgen.
Für die einen ging es um nichts mehr, für die anderen noch um den direkten Klassenerhalt: Während der FC Bayern bereits vor dem letzten Spieltag in der Bundesliga als Deutscher Meister feststand, spielte die TSG Hoffenheim noch gegen die Relegation. Am Ende konnten beide jubeln: Denn obwohl der deutsche Rekordmeister einen souveränen 4:0 (1:0)-Sieg feierte, hat das Team aus dem Breisgau die Klasse gehalten. Dank Schützenhilfe von Werder Bremen (4:1 gegen den 1. FC Heidenheim) bleibt Hoffenheim mit 32 Punkten auf dem 15. Tabellenrang – und entgeht damit der Relegation.
Michael Olise eröffnete das Schützenfest der Münchner, traf aus einem Freistoß heraus sehenswert ins Hoffenheimer Tor (33. Minute). Joshua Kimmich (53.), Serge Gnabry (80.) und Harry Kane (86.) erhöhten.
Die Bayern haben mit 82 Zählern erstmals seit fünf Jahren wieder die 80-Punkte-Marke knackten. Trainer Vincent Kompany schaffte damit die zweitbeste Premieren-Saison nach Pep Guardiola, zwei Saison-Niederlagen sind so wenig wie zuletzt 2017. Kane sicherte sich zudem mit 26 Treffern als erster Spieler überhaupt in seinen ersten beiden Bundesliga-Saisons die Torjägerkanone, die ihm nach der Begegnung überreicht wurde.
Nach der Sofa-Sause im Käfer-Restaurant, dem Abschied von Thomas Müller samt Schalenübergabe und anschließender Party im Szenelokal Jacob, der Ibiza-Reise und einem entspannten Tag in der Therme Erding folgt am Sonntag am Marienplatz der finale Party-Akt. Gemeinsam mit den Double-Gewinnerinnen der Bayern-Frauen feiern Müller und Co. auf dem Rathausbalkon mit den Fans, ab dem 14. Juni geht es bei der Klub-WM zur Sache (bis 13. Juli) – ein letztes Mal mit Müller.
Zuvor wollten die Bayern in Sinsheim allerdings jeglichen Verdacht der Wettbewerbsverzerrung nach dem Partytrip im Keim ersticken. “So, jetzt geht’s zum letzten Bundesliga-Spiel. Greifen wir nochmal an heute, Attacke!”, sagte Müller in seiner Instagram-Story aus dem Spielertunnel vor Anpfiff. In Abwesenheit des zunächst auf der Bank sitzenden Kane wechselte sich die Vereinsikone mit Serge Gnabry im Sturmzentrum ab.
Doch dort war zunächst gegen das tief und dicht stehende Abwehrbollwerk kein Durchkommen. Die Bayern hatten zwar komplett die Spielkontrolle, spielten aber hauptsächlich um den Hoffenheimer Strafraum herum. Bis zur ersten gefährlichen Aktion dauerte es 21 Minuten, Gnabrys Distanzschuss flog knapp vorbei. Auch danach taten sich die Münchner gegen offensiv harmlose Kraichgauer schwer, es brauchte einen perfekt getretenen Freistoß von Olise zur Führung.
Kurz vor der Pause hatte dann auch Müller vor 30.150 Zuschauern seine Chance, zielte von der Sechzehnerkante aber etwas zu hoch. Nach dem Seitenwechsel versuchte Hoffenheim mehr mitzuspielen, Andrej Kramarić verfehlte nach tollem Pass des künftigen Münchners Tom Bischof nur knapp das lange Eck (50.). Stattdessen nutzte der Meister auf der Gegenseite die sich nun bietenden Räume, Leo Østigård fälschte Kimmichs Versuch aus spitzem Winkel entscheidend ab.
Um 16.49 Uhr verließ dann Müller die Bundesliga-Bühne, dafür durfte Kane ins Spiel. Nach einem Pfostenschuss des Engländers legte er für Gnabry das 3:0 auf. Das 4:0 erzielte der Torjäger per schönem Schlenzer selbst.
Derweil jubelte auch der 1. FC St. Pauli. Denn: Der Kiezklub ist trotz einer Niederlage endgültig gerettet. Die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin verlor zwar das Saisonfinale gegen den VfL Bochum verdient mit 0:2 (0:1) zu Hause gegen den Absteiger – den Klassenerhalt haben sie aber dennoch geschafft, weil Heidenheim gegen Bremen ein Fußball-Wunder verpasste.