Umstrittene Entscheidung im Finale
Stinksauer nach Pokal-Pleite: Guardiola geht Torwart an
Aktualisiert am 18.05.2025 – 12:39 UhrLesedauer: 2 Min.

Die “Citizens” verlieren das Endspiel im FA-Cup sensationell gegen Crystal Palace. “Pep” ist danach erbost – wegen einer Schlüsselszene im Spiel.
0:1 im Finale des englischen Pokals gegen Underdog Crystal Palace verloren, zum ersten Mal seit der Saison 2016/17 eine Spielzeit komplett ohne Titel – das Endspiel im FA-Cup bot für Manchester City reichlich Frustpotenzial. Besonders auch für Trainer Pep Guardiola.
Denn nach der Partie am Samstagabend verlor der Spanier kurz die Nerven, gestikulierte Richtung Palace-Keeper Henderson, der ihm nach Abpfiff die Hand geben wollte. Lehnte den Handshake mit einer Zeigefinger-Geste ab, sprach dafür aber noch ein paar Worte Richtung des Schlussmanns. Denn dieser hätte seiner Meinung nach wohl bereits früh in der Partie vom Platz gemusst.
Die 23. Minute im Wembleystadion: City-Verteidiger Joško Gvardiol schickt seinen Teamkollegen Erling Haaland mit einem langen Ball, Henderson läuft aus seinem Tor, dem heranstürmenden Haaland entgegen. Henderson kommt tatsächlich zuerst vor dem Norweger ans Spielgerät, schlägt den Ball mit der Hand weg – ist dabei aber knapp außerhalb seines Strafraums. Eigentlich eine klare Rote Karte. Doch der VAR gibt Schiedsrichter Stuart Atwell mit: Keine Karte, noch nicht mal eine Verwarnung. Die Erklärung: Durch Haalands Laufrichtung sei es zwar eine mögliche, aber keine klare Torchance gewesen, die Henderson verhindert habe.
Eine Entscheidung, die nicht nur Guardiola aufregte: “Wie können sie nur sagen, dass das keine klare Torchance war?”, sagte der frühere Palace-Stürmer Ian Wright im englischen Fernsehen. “Das ist absolut lächerlich. Das ist verrückt.” Auch Ex-Nationalspieler Joleon Lescott stimmte ein: “Das ist eine der schlechtesten Entscheidungen, die ich jemals im Fußball gesehen habe.” Und Wayne Rooney meinte in der BBC: “Das ist eine Rote Karte, und jeder konnte sehen, dass das eine Rote Karte ist.”
Ironie des Schicksals: Henderson wurde im weiteren Verlauf der Partie zum entscheidenden Mann, hielt zehn Minuten später einen Elfmeter des früheren Frankfurters Omar Marmoush, wurde nach Spielschluss sogar zum “Man of the Match” gewählt.
Guardiola indes war offenbar auch erbost über vermeintlich andauerndes Zeitspiel Hendersons in der Partie. “Ich wollte ihm die Hand geben, aber er war enttäuscht vom Zeitspiel. Aber alles halb so schlimm”, bestätigte Henderson nach der Partie im englischen Fernsehen. Guardiola selbst antwortete auf die Frage, was er Henderson denn gesagt habe, nur: “Nichts.”
Für Henderson bedeutete der Pokalsieg derweil auch persönlich viel – er widmete den Erfolg seinem Vater, der zu Beginn der Saison verstorben war. “Er war heute bei mir. Er war bei jeder Ballberührung bei mir. Ich widme ihm diesen Sieg.”