Ein Aufstieg für die Seele

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Erleichterung pur beim 1. FC Köln: Der FC hat die Bundesliga-Rückkehr in einem dramatischen Saisonfinale perfekt gemacht. Ein Aufstieg, wie eine Seelenkur.

Der Jubel kannte nach dem Schlusspfiff in Müngersdorf keine Grenzen mehr. Oder besser: die Erleichterung. Der 1. FC Köln hat es geschafft. Nach Jahren voller Probleme, Skandale und Fehler haben die Geißböcke den Abstieg korrigiert und die sofortige Bundesliga-Rückkehr hingebogen.

Ein Erfolg, der nicht selbstverständlich war. Ein Erfolg, der am Ende noch einmal mit zwei Trennungen von Trainer und Sportchef gerettet werden musste. Ein Erfolg, der nun aber vor allem eines für diesen Club sein soll: eine Kur für die Seele. Denn zu viel war in den letzten Jahren kaputtgegangen, was nun aber heilen kann.

Spieler, Trainer, Fans und Verantwortliche durften am Sonntag feiern. Und weil die Tabelle laut einer Fußball-Floskel bekanntlich nicht lügt, hat sich der 1. FC Köln diesen Aufstieg und sogar die Zweitliga-Meisterschaft voll und ganz verdient. Natürlich muss nach der Saison eine grundlegende Analyse betrieben werden, was gut und was nicht gut gelaufen ist. Doch jetzt darf der Club erst einmal durchatmen und feiern.

Jubeln ist nicht nur erlaubt, sondern quasi verordnet. Auch wenn im Hintergrund die Arbeiten an einem Bundesliga-Kader laufen, kann der FC mal kurz loslassen und durchdrehen. Das brauchen Verein und Umfeld gleichermaßen. Die Mannschaft, die Verantwortlichen und alle Mitarbeitenden auf der Geschäftsstelle. Die Fans. Die Stadt. Alle haben mitgefiebert, alle haben gehofft. Und alle haben gewusst, was dieser Erfolg für den FC bedeuten würde.

Nun kann der FC tatsächlich durchstarten. Der Aufstieg bedeutet eine große Chance. Nach dem sportlichen Niedergang der letzten Jahre soll es einen Neustart geben, und dieser Neustart gelingt mit einer kräftigen Portion Freude und Euphorie immer besser. Wenn es dem Club jetzt noch gelingen sollte, geräuschlos die Personalien des Cheftrainers und des Sportchefs zu lösen, dann könnten die Geißböcke gut aufgestellt sein für die nächste Saison.

Am Sonntag jedenfalls war diese Euphorie schon zu spüren – und weil die U19 parallel die Deutsche Meisterschaft feiern durfte, umso schöner. Egal ist eine sportlich launenhafte Saison. Egal sind die Sorgen und Ärgernisse der vergangenen Monate. Genau das braucht der FC jetzt. Keine Vergesslichkeit, aber den Blick in die Zukunft mit Begeisterung für die bevorstehenden Herausforderungen in der Bundesliga. Der FC ist wieder erstklassig, und für ganz Köln kann es nichts Schöneres geben.