“Ewig nörgelnde Miesmacher”
Hallervorden nutzt Gottschalks Geburtstag für Gesellschaftskritik
Aktualisiert am 19.05.2025 – 07:44 UhrLesedauer: 2 Min.

Ungewöhnlich deutliche Worte für einen Geburtstagsgruß: Dieter Hallervorden gratuliert Thomas Gottschalk – und urteilt dabei über neueste Entwicklungen.
Thomas Gottschalk hat am Sonntag seinen 75. Geburtstag gefeiert – und dabei eine Gratulation der besonderen Art erhalten. Während die meisten Kollegen dem TV-Moderator mit warmherzigen Erinnerungen und persönlichen Anekdoten gratulierten, nutzte Didi Hallervorden seine Videobotschaft für eine gesellschaftskritische Abrechnung.
In seinem Geburtstagsgruß an den ehemaligen “Wetten, dass..?”-Moderator prangerte der 89-jährige Komiker aktuelle gesellschaftliche Strömungen an. “Ich finde, in einer Zeit, in der Berufspöbler, Hassprediger und ewig nörgelnde Miesmacher die Gesellschaft spalten, sollte man sich mal daran erinnern, wie jemand wie Sie in Ihrer charmanten und eloquenten Art generationsübergreifend die halbe Nation vor den Bildschirm holten, um die Leute zu unterhalten”, sagte Hallervorden in einer Videobotschaft.
Der Komiker stellte dabei Gottschalks Moderationsstil der heutigen gesellschaftlichen Atmosphäre gegenüber. Besonders betonte er, dass es beim Jubilar “nie um madigmachen oder kräftig austeilen” gegangen sei. Vielmehr habe dessen Arbeit von etwas gelebt, “was wir heute vermissen: Es lebte vom Für- und Miteinander.”
Hallervordens politischer Ton unterschied sich deutlich von den Glückwünschen anderer Prominenter. Stars wie Uschi Glas, Barbara Schöneberger und Günther Jauch gratulierten mit persönlichen Erinnerungen und Anekdoten aus ihrer langjährigen Freundschaft mit Gottschalk – ohne gesellschaftskritische Untertöne.
Für Hallervorden ist es nicht der erste Ausflug ins Feld gesellschaftlicher Debatten. Erst kürzlich geriet er in die Kritik, nachdem er in einem ARD-Sketch Begriffe verwendet hatte, die als rassistisch gelten. Seine Verteidigung damals: “Satire würde von woken Menschen nicht mehr verstanden werden, weil Satire aus Angst vor Missverständnissen nicht mehr vorkommt.”