Abor & Tynna
Wieder eine ESC-Schlappe – trotz Erfolg beim Publikum
Aktualisiert am 19.05.2025 – 16:23 UhrLesedauer: 4 Min.

Beim Eurovision Song Contest sorgten sie nicht für das erhoffte Wunder. Doch die Zahlen sprechen für Abor & Tynna.
Am Ende reichte es nur für Platz 15 beim Eurovision Song Contest in Basel. Das europäische TV-Publikum war vom Hit “Baller” des Wiener Duos Abor & Tynna nicht ganz so angetan. Stefan Raab, der maßgeblich an der Auswahl der Geschwister für den Musikwettbewerb beteiligt war, wird vorgeworfen, er habe den falschen Riecher gehabt. Fernab der großen ESC-Bühne können Abor & Tynna dennoch punkten. Sie sind teilweise sogar angesagter als Countertenor JJ, der für Österreich den Sieg errang.
Tatsächlich hat der Song “Baller” derzeit 13,6 Millionen Aufrufe bei Spotify (Stand: 19. Mai 2025, 9.30 Uhr). JJs Gewinnerlied “Wasted Love” hat “nur” etwas mehr als halb so viele Aufrufe: 7,3 Millionen. Und “New Day Will Rise” von der ESC-Zweitplatzierten, der Israelin Yuval Raphael, wurde auf Spotify lediglich 4,6 Millionen Mal aufgerufen.
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Mehr gehört als “Baller” wurde hingegen mit 16,6 Millionen Klicks “Espresso Macchiato” des Esten Tommy Cash, der beim ESC auf Platz drei landete. Das Lied kam allerdings bereits 2024 heraus. Mit ordentlich Abstand der meistgestreamte ESC-Song bei Spotify ist “Bara Bada Bastu”. Mit dem Saunalied sang sich die schwedische Band KAJ auf Platz vier. Es wurde 46,8 Millionen Mal aufgerufen. Viele Zuhörer findet auch Lucio Corsi (Italien, Platz fünf): “Volevo essere un duro” wurde rund 41 Millionen Mal angehört.
Über mehr Aufrufe als Abor & Tynna kann sich noch Niederländer Claude freuen, der mit “C’est la Vie” auf Platz zwölf landete (18,7 Millionen). Auch der Letztplatzierte, Gabry Ponte aus San Marino, hat mit “Tutta l’Italia” mehr Abrufe: 16,7 Millionen. Alle anderen liegen weit hinter Abor & Tynna. Fazit: Gemessen an den Spotify-Streams schaffen es die beiden auf Platz sechs.
Unterkriegen lassen sich Abor & Tynna nach dem ESC ohnehin nicht. Die beiden schnitten zwar schlechter ab als Isaak, der 2024 mit “Always on the Run” für Deutschland auf Platz zwölf gelandet war, konnten sich aber immerhin – nach Jahren des letzten oder vorletzten Platzes – im Mittelfeld platzieren.
Auf Instagram geben sich die Geschwister zuversichtlich, dankbar – und bewerben ihr Album “Bittersüß” sowie ihre anstehende Tour.
Außerdem teilen sie Videos von Fans, die zu “Baller” feiern. Das Lied gehört zweifellos zu jenen ESC-Songs, die im Kopf bleiben. Auf Social-Media-Plattformen wie Instagram oder TikTok sind Abor & Tynna ohnehin sehr gefragt.
Aktuell folgen ihnen 122.000 Menschen auf Instagram. Doch von den vor ihnen platzierten ESC-Acts 2025 haben insgesamt fünf eine geringere Followerzahl als Abor & Tynna.
Und: Die Acts, die zuletzt für Deutschland antraten, haben allesamt weniger Fans. Vorjahresteilnehmer Isaak kommt auf 47.200 Follower. Lord of the Lost, die 2023 mit “Blood & Glitter” auf dem letzten Platz landeten, haben 117.000 Follower. Malik Harris, Letztplatzierter 2022, kommt auf 46.800 Insta-Fans und Jendrik, Vorletzter im Jahr 2021, hat 34.800 Fans auf Instagram.
Michael Schulte, der Deutschland 2018 mit “You Let Me Walk Alone” auf einen guten vierten Platz sang, schon seit Jahren öffentlich bekannt ist und bereits an diversen TV-Shows wie etwa “The Masked Singer” teilnahm, hat nur 5.000 Instagram-Follower mehr als Abor & Tynna. Nämlich 128.000. Zum Vergleich: Allein während dieser Text entstanden ist, haben Abor & Tynna gut 2.000 Fans dazugewonnen.
Letztlich lohnt sich noch ein Blick auf die YouTube-Abrufzahlen. Auf dem offiziellen Kanal von Eurovision wurden nach der Show alle Liveauftritte einzeln hochgeladen. Hier hat JJ zweifellos die Nase vorn. Sein Auftritt und die Gewinnerperformance kommen aktuell – nach einem Tag – auf insgesamt 8,9 Millionen Aufrufe. Tommy Cash wurde 2,7 Millionen Mal angeschaut, die spanische Teilnehmerin Melody mit ihrem Lied “Esa Diva” zwei Millionen Mal, gefolgt von Yuval Raphael mit 1,8 Millionen Aufrufen.