Simon kämpft um Platz – aber Wück lässt sie außen vor

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Kett zeigte im Gegensatz zu Simon zunächst Defizite im Offensivspiel. Im Laufe des Hinspiels schaltete sie sich allerdings offensiv mehr und mehr ein und blieb gleichzeitig hinten stabil. Wück steht daher hinter seiner Entscheidung: “Ich glaube, es ist einfach nur fair und leistungsgerecht, wenn man den kompletten Lehrgang sieht gegen die Schotten, dass sie noch mal die Chance bekommt.”

Neben Kett, die in der Liga lediglich sieben Partien bestritt, wurde auch Linksverteidigerin Sarai Linder (VfL Wolfsburg) für die Nations-League-Duelle nominiert. “Es ist nun mal so, dass wir auf dieser Position maximal zwei Spielerinnen mitnehmen können”, sagte Wück; er hoffe, “dass die individuellen Fähigkeiten, die eine Linder und auch eine Kett haben, uns als Mannschaft mehr helfen”. Vize-Europameisterin Felicitas Rauch (North Carolina Courage), die zuletzt im Februar zum Kader gehört hatte, steht derzeit nur auf Abruf.

Es ist das nächste Kapitel einer komplizierten Beziehung zwischen Carolin Simon und der Nationalmannschaft. Denn ihr letztes Länderspiel war bereits im Jahr 2023. Gegen Sambia absolvierte Deutschland im Juli das letzte Testspiel vor der Weltmeisterschaft. Die damalige Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hatte Simon fest für das Turnier eingeplant – doch es kam anders.

In der 95. Minute setzte die Profispielerin nach einem Zweikampf ungünstig auf und riss sich das Kreuzband – drei Tage vor der Abreise. In jener Nachspielzeit verpasste Simon nicht nur die Teilnahme an der WM, es war auch ihre letzte Chance, ihre Qualitäten im DFB-Dress unter Beweis zu stellen. Nun muss sie womöglich auch auf die EM 2025 verzichten.

Ob Simon erneut im deutschen Team zum Zug kommt, bleibt abzuwarten. Zumindest auf ihren scheidenden Trainer Alexander Straus kann sie sich weiterhin verlassen: “Wir müssen viele gute Außenverteidigerinnen in Deutschland haben, wenn sie nicht in der Nationalmannschaft dabei ist”, sagte er im März.