Gericht fällt historisches Urteil nach Beleidigungen

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“Hassverbrechen”

Gericht fällt historisches Urteil im Fall Vinícius Júnior

21.05.2025 – 17:34 UhrLesedauer: 1 Min.

Vinícius Júnior: Er wurde Opfer mehrerer Beleidigungen.Vergrößern des Bildes

Vinícius Júnior: Der Brasilianer wurde Opfer mehrerer Beleidigungen. (Quelle: IMAGO/Xavi Bonilla/DeFodi Images)

In Spanien hat ein Gericht erstmals rassistische Schmähungen im Fußballstadion als Hassverbrechen eingestuft. Die Entscheidung setzt ein klares Zeichen.

Nach rassistischen Beleidigungen gegen Fifa-Weltfußballer Vinícius Júnior sind fünf Fußballfans zu einer einjährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Laut der spanischen La Liga, die das Strafmaß am Mittwoch bekannt gab, handele es sich bei der gerichtlichen Entscheidung um einen “beispiellosen Meilenstein im Kampf gegen den Rassismus”.

Demnach wurde in Spanien erstmals ein Urteil gefällt, in dem rassistische Beleidigungen in einem Fußballstadion als “Hassverbrechen” und nicht als “Handlung gegen die moralische Integrität mit erschwerendem rassistischem Faktor” eingestuft worden sind.

Der Vorfall ereignete sich am 30. Dezember 2022 während des Ligaspiels zwischen Real Valladolid und Real Madrid. Vinícius Júnior, damals wie heute für die “Königlichen” aktiv, war Ziel rassistischer Anfeindungen von Zuschauern auf der Tribüne. Die Ermittlungen führten nun zu einer juristischen Einordnung, die es so bislang in Spanien nicht gegeben hatte. Neben der Haftstrafe auf Bewährung wurden die verurteilten Personen unter anderem mit Geldstrafen von bis zu 1620 Euro sowie einem Berufsverbot im Bildungs-, Freizeit- und Sportbereich belegt.

“Die Tatsache, dass sich dieses Urteil ausdrücklich auf Hassverbrechen im Zusammenhang mit rassistischen Beleidigungen bezieht, verstärkt die Botschaft, dass Intoleranz im Fußball keinen Platz hat”, verkündete die spanische Liga. Sie sei “weiterhin entschlossen, mit den Behörden und Vereinen zusammenzuarbeiten, um sicherzustellen, dass der Fußball ein sicherer, respektvoller und integrativer Raum für alle bleibt”.