Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft sind am Mittwochabend vor dem Capital Jewish Museum in Washington erschossen worden, während im Inneren eine Veranstaltung des American Jewish Committee stattfand, wie US-Regierungsvertreter und andere mitteilten.
„Zwei Mitarbeiter der israelischen Botschaft wurden heute Abend in der Nähe des Jüdischen Museums in Washington D.C. sinnlos getötet“, schrieb Heimatschutzministerin Kristi Noem in den sozialen Medien. „Wir ermitteln aktiv und arbeiten daran, weitere Informationen zu sammeln. Bitte beten Sie für die Familien der Opfer.“
Die Nachrichtenseite „Jewish Insider“ zitierte einen Augenzeugen, wonach der Schütze ein Kufiya-Tuch getragen habe, das auch als Palästinensertuch bekannt ist. Er soll demnach „Free, free Palestine“ gerufen haben. Die israelische Nachrichtenseite „Ynet“ zitierte die Sprecherin der israelischen Botschaft in Washington mit der Aussage, dass die Botschaftsmitarbeiter „aus nächster Nähe erschossen wurden“.
Noem teilte weiter mit, man arbeite daran, mehr Informationen zu erhalten, die man weitergeben könne. „Bitte beten Sie für die Familien der Opfer.“ Man werde den Täter zu Rechenschaft ziehen.
Der „schreckliche Vorfall wird viele Menschen in unserer Stadt und in unserem Land in Angst und Schrecken versetzen“, sagte sie demnach auf einer Pressekonferenz. „Ich möchte klarstellen, dass wir diese Gewalt und diesen Hass in unserer Stadt nicht tolerieren werden. Wir werden keine Terroranschläge tolerieren und in den kommenden Tagen und Wochen als Gemeinschaft zusammenstehen.“
Polizeibeamte gaben laut der „New York Times“ an, dass vermutlich ein einzelner Verdächtiger für die Schießerei verantwortlich sei. Er sei vor der Schießerei vor dem Museum auf und ab gegangen und soll dort „Free, free Palestine“ gerufen haben. Nach der Schießerei betrat er das Museum und wurde von Sicherheitsbeamten festgenommen.
Sie identifizierte den Verdächtigen als Elias Rodriguez, 30, aus Chicago.
Generalstaatsanwältin Pam Bondi postete in den sozialen Medien, sie sei „am Tatort der schrecklichen Schießerei vor dem Capital Jewish Museum in Washington, D.C..“
„Wir beten für die Opfer dieser Gewalt, während wir versuchen, mehr zu erfahren“, schrieb Bondi.
Ted Deutch, Geschäftsführer des American Jewish Committee, bestätigte, dass seine Organisation die Veranstaltung ausgerichtet hatte, und sagte: „Wir sind am Boden zerstört, dass sich vor dem Veranstaltungsort ein unaussprechlicher Gewaltakt ereignet hat.“
Die Veranstaltung wurde online als „AJC ACCESS Young Diplomats Reception“ beschrieben, die „jüdische Nachwuchskräfte“ im Alter zwischen 22 und 45 Jahren sowie die diplomatische Gemeinschaft Washingtons zusammenbringen sollte.
Der Schusswaffenvorfall erfolgte vor dem Hintergrund des Krieges zwischen Israel und der islamistischen Hamas im Gazastreifen. Er hatte im Oktober 2023 mit einem Terrorangriff der Hamas auf Israel begonnen. Etwa 1.200 Menschen wurden dabei getötet und etwa 250 Menschen nach Gaza entführt. In dem Krieg wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bislang mehr als 53.300 Palästinenser im Gazastreifen getötet. Die Zahl unterscheidet nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten und lässt sich unabhängig kaum überprüfen.