Harvard-Universität nennt Verbot ausländischer Studenten „Racheaktion“ von Trump

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Die private Harvard-Universität hat den jüngsten Schritt der amerikanischen Regierung, ihr die Erlaubnis für ausländische Studenten zu entziehen, als „unrechtmäßig“ bezeichnet. Diese „Racheaktion“ bedrohe die Universitätsgemeinschaft und das Land und untergrabe Lehre und Forschung, äußerte ein Sprecher am Donnerstag. Man sei entschlossen, weiterhin Studierende aus mehr als 140 Ländern aufzunehmen, und bemühe sich, schnell Informationen bereitzustellen.

In einer Eskalation der Auseinandersetzung mit Harvard hatte die Regierung Donald Trumps zuvor die Drohung wahr gemacht, der Hochschule „mit sofortiger Wirkung“ die Immatrikulation ausländischer Studenten zu verbieten. In einer Stellungnahme des Heimatschutzministeriums am Donnerstag hieß es, auch eingeschriebene Studenten aus dem Ausland müssten „wechseln oder sie verlieren ihren Aufenthaltsstatus“. Damit fällt eine der entscheidenden Finanzierungsquellen für die Hochschule weg, der die Regierung jüngst schon mehr als zwei Milliarden Dollar Zuschüsse entzogen hatte.

Mehr als 6000 Harvard-Studenten aus dem Ausland

Laut Harvard kommen mehr als 6000 Studenten in diesem Jahr aus dem Ausland; sie machen demnach gut ein Viertel aller Studierenden aus. Die Universität ist auf die Studienbeiträge angewiesen, die pro Jahr je nach Unterbringung und Verpflegung zwischen 59.000 und 87.000 Dollar liegen, und in der Regel voll bezahlt werden.

Heimatschutzministerin Kristi Noem sagte am Donnerstag, es sei „ein Privileg, kein Recht“ von Universitäten, ausländische Studenten aufzunehmen und von deren höheren Beiträgen zu profitieren. Das Ministerium wirft der Hochschule vor, sie schaffe keine sicheren Bedingungen für jüdische Studenten und behauptet, unter den ausländischen Studenten seien viele „anti-amerikanische, pro-terroristische Agitatoren“.

Trump hatte den „woken“ und angeblich linksradikalen Universitäten schon im Wahlkampf den Kampf angesagt. Der Streit mit Harvard hatte sich in den vergangenen Monaten zugespitzt, nachdem die Universität sich als erste Privatuniversität weigerte, einem Forderungskatalog der Regierung zuzustimmen. Universitätspräsident Alan Garber hatte gesagt, es handele es sich dabei um den Versuch einer „direkten staatlichen Einflussnahme“ auf die akademische Freiheit der Universität. Als die Regierung daraufhin ankündigte, künftig Milliarden Dollar Zuschüsse zurückzuhalten, klagte die Universität.