Zecke entfernen mit Öl? Warum das nicht ratsam ist

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Eine Zecke zum Entfernen mit Öl beträufeln, damit sie erstickt: Dieser Tipp ist eher schädlich als nützlich. Lesen Sie, wozu Fachleute stattdessen raten.

Bei einem Zeckenstich ist es wichtig, die Zecke so bald wie möglich zu entfernen. Wer das nicht tut, riskiert eine Infektion: Manche Zecken tragen Krankheitserreger in sich, die sie beim Blutsaugen übertragen können. Je länger eine Zecke in der Haut festsitzt, desto höher ist das Infektionsrisiko.

Zu den Krankheiten, die Zecken übertragen können, zählen die Borreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Bei Letzterer erfolgt die Infektion innerhalb kürzester Zeit nach dem Zeckenstich (was aber durch eine Impfung vermeidbar ist). Bis eine Zecke die Erreger der Borreliose weitergibt, dauert es hingegen länger – genauer: bis zu zwei Tage ab dem Einstich.

Der Versuch, eine Zecke mit Öl zu entfernen, kann das Infektionsrisiko jedoch erhöhen. Statt die Zecke schnell zu töten, verursacht das Beträufeln mit dem Öl nämlich bloß Stress. Dadurch ist die Zecke womöglich so gereizt, dass sie vermehrt Speichel mitsamt Erregern (falls vorhanden) abgibt. Bis der Blutsauger schließlich von der Haut abfällt, kann noch viel Zeit vergehen.

Um eine Zecke sicher zu entfernen, sind neben dem Beträufeln mit Öl auch andere angebliche Tipps nutzlos oder gar gefährlich. Dazu zählen unter anderem die örtliche Anwendung von Alkohol, Flüssigseife, Klebstoff, Nagellack, Vaseline und Zahnpasta sowie das Abtöten mit glimmenden Streichhölzern oder Zigaretten: All diese Maßnahmen können ein erhöhtes Infektionsrisiko mit sich bringen.

Darum raten Fachleute dringend dazu, eine Zecke direkt zu entfernen, statt sie zuerst mit Öl zu beträufeln oder mit sonstigen Hausmitteln zu traktieren: Wer die Zecke rechtzeitig sachgerecht herauszieht – am besten mit einem speziellen Hilfsmittel (wie einer Zeckenpinzette oder -karte) –, kann das Risiko einer Infektion mit Borreliose deutlich senken.

Fazit: Fachleute empfehlen die Verwendung spezieller Hilfsmittel wie Zeckenpinzetten, um eine Zecke zu entfernen. Der Einsatz von Öl, Nagellack, Flüssigseife, Klebstoff, Alkohol, Zahnpasta oder anderen Hausmitteln ist eher schädlich: Dadurch ist die Zecke nur gereizt, sodass sie womöglich mehr Speichel abgibt. Sind darin Erreger vorhanden, bedeutet dies ein erhöhtes Infektionsrisiko.