Wie Jäger mit Drohnen Jagd auf Wildschweine machen: Kampf gegen die Schweinepest

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Die Transporter nähern sich dem Waldrand, parken im Dunkeln, der Einsatz beginnt. Schiebetüren öffnen sich. Das Team von Pro Schutz steigt aus, vier Männer, eine Frau. Es sind Jäger und Piloten. Sie knipsen Scheinwerfer an, schalten Generatoren ein. Peter Schließmann prüft sein Gewehr, den Schalldämpfer, das Nachtzielgerät. Der Jäger hält sich bereit. Neben ihm ein Surren. Eine Drohne, teuer wie ein Neuwagen, schraubt sich in die Frühlingsnacht. Pilot Dominik King setzt eine zweite in Position, sie erwacht mit einem Blinken, weißes Licht im Sekundentakt.

Es ist 23 Uhr, der Himmel verhangen, ein leichter Wind geht. In vier Stunden liegen elf tote Sauen auf dem Waldboden. „Fliege ins Zielgebiet“, sagt Dominik King. Konzentriert blickt er aufs Videobild. Er steuert die Drohne aus einem umgebauten Transporter. In der Kabine ist das Licht gedimmt, zwei Monitore hängen an Schwenkarmen. Einer zeigt das Zielgebiet, ein Waldstück in Südhessen, Landkreis Darmstadt-Dieburg. Einer überträgt das Videobild der Drohne.

Sanft bedient King die Hebel der Fernsteuerung. Die Wärmebildkamera zerlegt die Landschaft in Graustufen, dunkel ist kalt, hell ist warm. Unter der Drohne gleitet ein Feld dahin, eine Landstraße ist zu erkennen, einzelne Bäume. Dann das Zielgebiet: der Wald, in dem die Afrikanische Schweinepest (ASP) wütet.