Ursachen und Abhilfe bei ständigem Leiden

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Besonders Senioren betroffen

Jeden Tag Durchfall: Wann es gefährlich wird


26.05.2025 – 14:20 UhrLesedauer: 3 Min.

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Durchfall belastet den Körper: Es ist wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. (Quelle: urbazon/getty-images-bilder)

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Viele Senioren klagen regelmäßig über dünnen Stuhl – oft wird das als harmlos abgetan. Doch ständiger Durchfall kann ernsthafte Ursachen haben.

Täglich flüssiger Stuhlgang – das ist für viele ältere Menschen nicht nur unangenehm, sondern kann auch zu einem echten Gesundheitsproblem werden. Oft wird der Zustand über Monate hingenommen, statt die Ursachen abklären zu lassen.

Dabei kann ständiger Durchfall nicht nur die Lebensqualität einschränken, sondern auch auf Erkrankungen hinweisen, die eine gezielte Behandlung erfordern. Besonders im Alter drohen durch Flüssigkeitsverlust und Nährstoffmangel zusätzliche Risiken. In diesem Ratgeber erfahren Sie, wann täglicher Durchfall gefährlich ist – und was dagegen hilft.

Durchfall ist ein Symptom, keine Krankheit – und die Ursachen sind vielfältig. Gerade bei älteren Menschen verändert sich der Verdauungstrakt. Die Darmbewegung verlangsamt sich, die Schleimhäute sind empfindlicher und das Immunsystem reagiert schwächer auf Krankheitserreger. Hinzu kommt: Viele ältere Menschen nehmen mehrere Medikamente gleichzeitig ein. Diese sogenannte Polypharmazie kann den Magen-Darm-Trakt belasten – besonders Antibiotika, Metformin (bei Diabetes) oder Magnesiumpräparate gelten als bekannte Auslöser von Durchfall.

Auch chronische Erkrankungen wie Reizdarm, Zöliakie oder Morbus Crohn kommen als Ursachen infrage. Hinzu kommen mögliche Unverträglichkeiten, etwa gegen Laktose oder Fruktose.

  • Lesen Sie auch: Durchfall ohne weitere Symptome – was kann das sein?

Für jüngere Menschen ist Durchfall oft nur unangenehm. Allerdings sollten auch sie bei lang anhaltendem Durchfall einen Arzt konsultieren. Im Alter kann Durchfall jedoch schnell gefährlich werden. Denn der Körper verliert bei flüssigem Stuhl nicht nur Wasser, sondern auch wichtige Elektrolyte wie Natrium, Kalium und Magnesium. Das kann zu Kreislaufproblemen, Muskelschwäche und sogar Verwirrtheit führen.

Besonders alarmierend wird es, wenn zusätzliche Beschwerden auftreten:

  • ungewollter Gewichtsverlust,
  • Fieber,
  • Blut im Stuhl,
  • nächtlicher Stuhldrang,
  • oder schwarzer (Teer-) Stuhl.

In diesen Fällen sollte ein Arzt aufgesucht werden. Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie empfiehlt bereits bei anhaltendem Durchfall ab zwei Wochen eine fachärztliche Abklärung.

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Viele Gründe: Bei häufigem Durchfall sollte ein Arzt eine Diagnose stellen. (Quelle: TheDman/getty-images-bilder)

Ein erster Schritt ist oft die Anpassung der Ernährung. Gerade im Akutfall können sanfte Lebensmittel helfen, den Darm zu beruhigen:

  • Zwieback, Haferschleim oder Reis binden Flüssigkeit.
  • Karottensuppe liefert Elektrolyte und ist leicht verdaulich (ein Rezept finden Sie hier).
  • Reife Bananen enthalten Pektine, die den Stuhl festigen.

Ungeeignet sind dagegen Kaffee, Alkohol, Milchprodukte und fettreiche oder stark gewürzte Speisen. Sie reizen den Darm zusätzlich und können die Symptome verschlimmern. Wichtig außerdem: Ausreichend trinken – ideal sind stilles Wasser, dünne Brühen oder Elektrolytlösungen aus der Apotheke.

  • Finger weg von Cola: Das hilft wirklich bei Durchfall

Tritt der Durchfall nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel auf, kann ein Ernährungstagebuch helfen, Muster zu erkennen. Auch eine ärztlich begleitete Auslassdiät, beispielsweise der Verzicht auf Laktose, kann Aufschluss geben.

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Bei nachgewiesenen Infektionen helfen gezielte Medikamente. Liegt eine Reizdarmerkrankung vor, kann eine Kombination aus Ernährungstherapie, Entspannungsverfahren und Probiotika helfen. Auch Flohsamenschalen gelten als schonendes Mittel zur Regulierung der Verdauung. Was Sie zur Einnahme und Dosierung von Flohsamen wissen müssen, erfahren Sie hier.

Ein Arztbesuch empfiehlt sich, wenn:

  • der Durchfall länger als zwei Wochen anhält,
  • es Hinweise auf eine chronische Erkrankung gibt,
  • oder der Zustand den Alltag deutlich beeinträchtigt.

Hausärzte sind die erste Anlaufstelle. Sie können gezielt überweisen – etwa zur Magen-Darm-Spiegelung oder zum Allergietest.

Täglich Durchfall – das ist mehr als nur ein lästiges Symptom. Gerade im Alter sollte er ernst genommen und nicht “ausgesessen” werden. Die Ursachen reichen von harmlosen Unverträglichkeiten bis hin zu ernsten Darmerkrankungen. Bei Beschwerden sollten Sie daher frühzeitig zum Arzt gehen.

Und: Wer noch dazu auf eine darmfreundliche Ernährung achtet, tut seinem Körper langfristig etwas Gutes.