Klaus Heinrich, der Religionswissenschaftler der Freien Universität Berlin, erwähnte im Dezember 1978, als er zu Piranesi las, Herders Tränen. Dieser vergoss sie, als ihn die Nachricht von Winckelmanns Tod erreichte. Dem verblüfften Auditorium erklärte Heinrich weiter: „Ich habe überlegt, wie das ist, würden wir heute weinen dabei. Also ich habe geweint, als ich auf einem kleinen Platz der Autobahn, wo mich jemand mitgenommen hatte, plötzlich hörte, zwischen Rom und Neapel halbwegs, dass die Callas gestorben war; da hatte ich den Eindruck, dass wirklich Gattungsstimme erloschen ist, dass da etwas nicht wiedergebracht werden kann.“