Ubrogepant wirkt schon vor der Migräneattacke

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Neue Medikamente der Wirkstoffklasse Gepante könnten vielen Schmerzpatienten helfen. Das belegen neue Studienergebnisse.

Migräne betrifft in Deutschland Millionen Menschen. Für viele Betroffene sind die Kopfschmerzattacken kaum auszuhalten. Nun gibt es Hoffnung: Eine neue Wirkstoffklasse namens Gepante könnte nicht nur die Schmerzen während der Attacke lindern, sondern bereits gegen die ersten Vorboten wirken.

Eine Studie mit rund 500 Migränepatienten legt nahe, dass das Medikament Ubrogepant bereits in der Prodromal-Phase wirken kann. Die Patienten nahmen die Tablette ein, sobald sie erste Anzeichen bemerkten. Das Ergebnis: Ubrogepant verhinderte bei einem Teil der Betroffenen das Entstehen der Attacke und linderte zudem typische Frühbeschwerden wie Lichtempfindlichkeit oder Müdigkeit – und das deutlich besser als ein Placebo.

Ubrogepant gehört zur neuen Gruppe der Gepante, die gezielt den CGRP-Rezeptor blockieren. Dieser spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Migräneschmerzen. Indem Gepante die Wirkung von CGRP verhindern, mildern sie die Entzündungs- und Schmerzprozesse im Gehirn.

Das neue Migräne-Medikament zeigte insgesamt eine gute Verträglichkeit. Patienten berichteten zwar von Übelkeit oder leichter Müdigkeit, schwerwiegende oder lang anhaltende Nebenwirkungen waren jedoch selten. Und: Anders als klassische Migränemittel schien Ubrogepant nicht das Risiko zu erhöhen, durch Übergebrauch selbst Kopfschmerzen auszulösen.

In Deutschland ist Ubrogepant bislang noch nicht zugelassen. Andere Gepante wie Atogepant werden aber bereits zur Vorbeugung von Migräne eingesetzt. Weitere Wirkstoffe der Klasse stehen vor der Zulassung, sodass sich die Behandlungsmöglichkeiten in den kommenden Jahren deutlich erweitern dürften.