Nichts währt ewig, jedenfalls nichts, was Naturgesetzen unterworfen ist. Nehmen wir unsere Sonne. Sie wird beständig heißer, und mit dem Versiegen ihres nuklearen Brennstoffvorrats in ein paar Milliarden Jahren wird sie ihre äußeren Schichten verlieren. Ihr Inneres dagegen wird zu einem sogenannten Weißen Zwerg zusammenfallen, der sich dann nur noch abkühlt.
Doch auch dieser dann irgendwann einmal Schwarze Zwerg ist wahrscheinlich nicht stabil – selbst dann nicht, wenn es die Bausteine seiner Atomkerne sind, was einige Theorien bezweifeln. Die schwersten Schwarzen Zwerge sollten aufgrund von Quanteneffekten irgendwann zu Schwarzen Löchern kollabieren, die dann durch Abstrahlen sogenannter Hawking-Strahlung beständig an Masse verlieren, bis nichts mehr von ihnen übrig ist.
Natürlich dauert das eine Weile: Die Lebenserwartung eines Sternenrests berechnete 2020 ein Physiker zu zehn hoch 1100 Jahren. Doch haben der Astronom Heino Falcke, der Quantentheoretiker Michael Wondrak und der Mathematiker Walter van Suijlekom – alle drei lehren an der Radboud-Universität in den Niederlanden – 2023 gezeigt, dass alles, was Masse hat und daher nach Einstein die Raumzeit um sich herum krümmt, dereinst einmal zu Hawking-Strahlung verdampft.
In einer neuen Publikation im „Journal of Cosmology and Astroparticle Physics“ haben die drei nun nachgerechnet, wie lange das dauert. Wie sich zeigt, hängt die Haltbarkeit eines Objektes vor allem von seiner Dichte ab. Noch interessanter: Die dichtesten Objekte im Universum, sogenannte Neutronensterne, überdauern ähnlich lange wie stellare Schwarze Löcher, nämlich höchstens zehn hoch 68 Jahre. Weiße Zwerge, und damit das Gros dessen, was vom derzeit sichtbaren Universum bleiben wird, kommen auf zehn hoch 78 Jahre. Was immer also vom Firmament bleibt, ist demnach um mehr als tausend Größenordnungen kurzlebiger als nach der Berechnung von 2020.
Dinge mit Dichten im Bereich unserer Alltagswelt sind ein wenig haltbarer als die Sterne, sie überdauern rund zehn hoch 90 Jahre. Nach dieser Zeit allerdings wäre noch das kostbarste Kunstwerk futsch, Michelangelos Pietà im Petersdom beispielsweise – und keine konservatorische Maßnahme wird etwas daran ändern können.