Ukraine-Liveticker: Selenskyj: Russland zieht 50.000 Soldaten bei Sumy zusammen

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Moskau setzt weiter auf den amerikanischen Präsidenten Donald Trump und schiebt die Schuld am fortdauernden Krieg in der Ukraine amerikanischen Medien, europäischen Ländern und der Regierung in Kiew zu.

Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, sagte am Dienstag mit Blick auf widersprüchliche amerikanische Zeitungsberichte darüber, ob Trump beabsichtige, neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, oder nicht, es gebe viele Indiskretionen. „Wir sehen, dass eine große Anzahl von Medien de facto an einer Kampagne beteiligt ist, die darauf abzielt, den Friedensprozess zu torpedieren, und die darauf abzielt, die Amerikaner in jeder Hinsicht zu neuen Sanktionen anzustacheln“, sagte Peskow. Zugleich aber seien „die Amerikaner und Präsident Trump in ihrer Herangehensweise sehr ausgewogen.” Klar sei, so Peskow, „dass nicht alles einfach ist“ und „dass alle schnell Ergebnisse sehen wollen. Aber es handelt sich um eine so komplexe Angelegenheit, die mit der Beilegung der Grundursachen des ukrainischen Konflikts verbunden ist, dass dies natürlich Zeit braucht. Die Arbeit geht weiter.“

Putin umschreibt mit der Formel von den „Grundursachen“ auf eine Kapitulation hinauslaufende Maximalforderungen an die Ukraine und den Westen, hat seit März mehrfach Forderungen nach einer sofortigen Waffenruhe faktisch abgelehnt und jüngst seinem Militär neue Eroberungsziele in der Nordukraine gesetzt,  wo eine „Sicherheitspufferzone“ entstehen solle. Neuerlich warf Peskow nun europäischen Ländern vor, durch Waffenlieferungen an die Regierung in Kiew „indirekt am Krieg gegen Russland beteiligt zu sein“.

Moskau stellt den Angriffskrieg als Verteidigungskampf gegen einen „kollektiven Westen“ dar, präsentiert aber derzeit aufgrund der Annäherungsversuche Trumps an Putin Amerikas europäische NATO-Verbündete als Hauptfeinde. Peskow kritisierte auch  „anhaltende Diskussionen“ über europäische Friedenstruppen für die Ukraine und bekräftigte die Kreml-Position, „ein solches Verhalten der Europäer ist einer Friedenslösung natürlich gar nicht zuträglich“. Zudem warf Putins Sprecher mit Blick auf ukrainische Drohnenangriffe auf Russland der Regierung in Kiew „Handlungen“ vor, die ebenfalls „nicht mit dem Streben nach einem Friedensprozess vereinbar sind“. Mit „der amerikanischen Seite“ dagegen, hob Peskow hervor, gebe es ungeachtet „gewisser Meinungsverschiedenheiten“ weiterhin „den politischen Willen, die getroffenen Vereinbarungen umzusetzen“. Im jüngsten Telefonat am Montag voriger Woche hatten Putin und Trump  unter anderem russischen Angaben zufolge einen weiteren Häftlingsaustausch vereinbart.