Wie wird man Steuer-Staatssekretär? Die Antwort ist erstaunlich schlicht: Es klingelt, Lars Klingbeil meldet sich und fragt, ob man es machen will. Er fragt natürlich nicht jeden, sondern in diesem Fall Rolf Bösinger. Ganz überraschend kam das nicht. Zum einen war dieser schon einmal gewesen, was er wieder werden sollte, zum anderen hatten Leute aus dem Umfeld des SPD-Vorsitzenden vorgefühlt, ob sich der gebürtige Schwarzwälder (St. Georgen, 1966) eine Rückkehr ins „BMF“ vorstellen könne. Konnte er. Für seine Frau war das auch in Ordnung. Sie wusste, dass die Steuerpolitik sein Steckenpferd ist. So pendelt er weiterhin am Wochenende nach Hamburg und zurück. Seit sieben Jahren geht das nun so. Erst weil es mit Olaf Scholz von Hamburg nach Berlin ins Finanzministerium ging, später wurde Bösinger Bau-Staatssekretär. Er hätte mit ins Kanzleramt wechseln können, hatte sich aber für die Wohnungspolitik entschieden.