Diese Auswirkungen hat Dauerstress auf Psyche und Körper

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Von Magenschmerzen bis Herzbeschwerden: Chronischer Stress begünstigt diverse Symptome und Erkrankungen. Doch es gibt Strategien, um ihn abzubauen.

Die meisten Menschen verbinden mit dem Begriff Stress etwas Negatives. Nicht ohne Grund, denn anhaltender oder ausgeprägter Stress kann krank machen und sich sowohl körperlich als auch psychisch auswirken.

Stress gehört jedoch zum Leben dazu. Und nicht jede Form von Stress ist automatisch schlecht: Hält er nur kurz an und wird er als Herausforderung gesehen, kann er sich sogar positiv auswirken. Stress kann uns regelrecht zu Höchstleistungen anspornen – etwa, wenn es darum geht, einen Vortrag zu halten oder das erste Date zu meistern.

Allgemein kann unter Stress die Reaktion eines Menschen (oder eines Tieres) auf eine körperliche oder psychische Beanspruchung verstanden werden.

Eine allgemeingültige Definition des Begriffs Stress gibt es nicht. Vielmehr weichen die Aussagen darüber, was unter Stress zu verstehen ist, je nach theoretischem Ansatz und Fachdisziplin voneinander ab.

Stress entsteht immer dann, wenn ein Ereignis das innere Gleichgewicht stört, sodass wir darauf reagieren müssen. Das kann zum Beispiel passieren, wenn unerwartet Besuch vor der Tür steht oder wenn plötzlich ein Ball vor das fahrende Auto rollt. Solche Ereignisse nennen Fachleute Stressoren.

Nicht ein Ereignis selbst löst Stress aus, sondern dessen Bewertung: Der eine bemerkt ein Hintergrundgeräusch am Arbeitsplatz gar nicht – für eine andere Person ist das Geräusch jedoch ein Stressor. Es stört sie so sehr, dass ihr das Arbeiten kaum möglich ist.

Welche Ereignisse zum Stressor werden und eine Stressreaktion auslösen, ist also von Person zu Person unterschiedlich. Und auch die Art und Weise, wie eine Person auf den Stressor reagiert, ist individuell.

Stressoren sind nicht zwangsläufig negativ. Vielmehr können sie sich auch positiv auswirken. Entsprechend unterscheiden Fachleute zwischen positivem und negativem Stress.

Zwei Menschen können ein und dasselbe Ereignis ganz unterschiedlich bewerten. Zum Beispiel eine bevorstehende Rede: Person A empfindet den Auftritt vor anderen Menschen als bedrohlich und hat große Angst davor. Sie befürchtet, der Anforderung nicht gewachsen zu sein. Person B hingegen ist zwar angespannt, sieht das Ereignis jedoch als Herausforderung: Sie mobilisiert all ihre Kräfte, um die Aufgabe so gut es geht zu meistern.

Stressauslöser (Stressoren) können entweder als Bedrohung oder als Herausforderung gesehen werden. Entsprechend kann Stress positiv oder negativ sein. Expertinnen und Experten sprechen von

  • Distress, wenn es sich um negativen Stress handelt, und von
  • Eustress, wenn der Stress positive Auswirkungen hat.

Distress (Dysstress, Dis-Stress) entsteht durch Stressoren, die eine Person als negative Beanspruchung, Belastung oder Druck empfindet. Auf Dauer kann Distress der Gesundheit schaden.

Eustress ist hingegen eine positive Form von Stress. Er entsteht, wenn eine Person ein Ereignis nicht als Bedrohung, sondern als Herausforderung ansieht, die bewältigbar ist. So ist etwa die positive Anspannung vor der Hochzeit oder dem ersten Date als Eustress anzusehen. Die Vorsilbe “Eu” kommt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie “wohl, gut”.

Termindruck im Beruf, ein Geburtstag, die Bauarbeiten im Haus: Es gibt unendlich viele Faktoren (Stressoren), die positiven oder negativen Stress auslösen können.

Stressauslöser lassen sich unterteilen in

  • Katastrophen,
  • bedeutsame Lebensveränderungen und
  • Auslöser im Alltag.

Katastrophen sind unvorhergesehene Ereignisse wie Krieg, Naturkatastrophen oder Hungersnöte. Diese Stressoren führen bei fast allen Menschen zu Distress. Nicht selten sind sie für Betroffene mit drastischen gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden.

Bedeutsame Lebensveränderungen können ebenfalls Stressoren sein. Dazu zählen zum Beispiel ein Jobwechsel, der Verlust des Partners/der Partnerin, Hochzeit, Trennung, eine schwere Erkrankung, die Geburt eines Kindes oder der Auszug aus dem Elternhaus. Solche Einschnitte erleben viele Menschen sehr intensiv. Sie können als positiv oder als negative Stressauslöser wahrgenommen werden.

Nicht zuletzt ist der Mensch im Alltag diversen Faktoren ausgesetzt, die Stress auslösen können – sei es ein Stau, ein Konflikt mit Freunden oder der Lärm des Nachbarn. Ob diese Einflüsse eine Person tatsächlich aus der Ruhe bringen und zu Stressoren werden, ist von Mensch zu Mensch verschieden.