Nach vier Monaten als Sonderberater des amerikanischen Präsidenten Donald Trump hat der reichste Mann der Welt seinen Rückzug aus dem Weißen Haus verkündet: Seine Zeit als „spezieller Regierungsmitarbeiter“ gehe nun zu Ende, er werde seinen Posten in der Trump-Regierung aufgeben, erklärte Tech-Milliardär Elon Musk mit Blick auf seine Tätigkeit an der Spitze der Regierungsabteilung für staatliche Effizienz (DOGE). Musk betonte, er wolle sich wieder mehr seinen Firmen widmen, darunter der Autobauer Tesla und das Raumfahrtunternehmen SpaceX.
Sein Ausflug in die Politik hat dem Milliardär auch massive Kritik eingetragen. Seine Behörde wurde wahrgenommen als Einheit, die Geld für notleidende Afrikaner kürzt, massiv Mitarbeiter der Bundesverwaltung entlässt und Daten über Amerikaner sammelt. Als Ausfluss dieser Kritk gab es Demonstrationen vor Tesla-Autohäusern, und es wurden sogar Teslas in Brand gesteckt. An diesem Freitag will Donald Trump seinen einstigen engen Begleiter noch persönlich im Weißen Haus verabschieden. Bevor das passiert, blicken wir auf seine kurze Zeit im politischen Rampenlicht zurück – und zeigen seine skurrilsten Auftritte.
Der Hitler-Gruß
Bereits kurz nach der Amtseinführung von Donald Trump am 20. Januar sorgte Musk bei einer Kundgebung für Aufruhr, als er auf der Bühne zwei Mal den rechten Arm in die Höhe streckte. Politiker der oppositionellen Demokraten und Historiker interpretierten die Geste eindeutig als Hitler-Gruß.

Der reichste Mann der Welt verteidigte sich, ohne jedoch die Zweifel zu beseitigen: Der „,Jeder ist Hitler’-Angriff“ seiner Gegner sei „sooo langweilig“, erklärte der Trump-Berater in seinem Onlinedienst X. Eigentlich wollte er die Geste als Ausweis seiner Zuneigung zum Publikum verstanden wissen. Er hatte sich, bevor er den Arm ruckartig in die Höhe streckte in die Herzgegend gefasst und wollte den Zuschauern quasi sein Herz zugeworfen haben.
Die Unterstützung der AfD
Kurz darauf löste Musk in Deutschland große Empörung aus, weil er sich in den Wahlkampf einmischte und für die extrem rechte AfD Werbung machte. In einer Videobotschaft zum Auftakt des AfD-Wahlkampfs rief er Ende Januar die Menschen in Deutschland auf, „stolz“ darauf zu sein, dass sie Deutsche sind. „Kämpft für eine strahlende Zukunft für Deutschland“, forderte Musk in dem Video.

Seine Unterstützung für die AfD ging aber auch darüber hinaus. Er lud vor der Bundestagswahl die Parteivorsitzende zu einem Gespräch auf seinem Onlinenetzwerk X ein. In diesem lobten sich Weidel und Musk gegenseitig, und die AfD-Politikerin verstieg sich zu der Aussage, Hitler sei eigenlich Kommunist gewesen. Musk widersprach nicht.
Sohn X im Oval Office
Während einige bereits von „Schattenpräsident Musk“ sprachen, wurde der in Südafrika geborene Milliardär zu einem ständigen Gast im Weißen Haus – und häufig war auch dessen vierjähriger Sohn mit dem kuriosen Namen X Æ A-12, kurz „X“, dabei. Am 12. Februar verteidigte Musk im Oval Office vor den Kameras seine drastischen Kürzungen bei den Bundesbehörden. Der kleine X, dessen Mutter die Künstlerin Grimes ist, war auch dabei. Schließlich übergab er ihn an eine Frau, die ihn aus dem Saal begleitete. „Das ist X, und er ist ein toller Kerl“, sagte Trump anschließend.

Der Auftritt blieb aber nicht nur wegen der bloßen Anwesenheit des Musk-Sohnes in Erinnerung, sondern weil der Junge auch ganz ungezwungen den Präsidenten etwas fragte und dann gelangweilt anfing, in der Nase zu bohren, als sein Vater seine Lobeshymne auf DOGE losließ.
Der Auftritt mit der Kettensäge
Um sein radikales Vorgehen bei den Streichungen beim Personal und den Finanzen des Staates zu veranschaulichen, setzte sich Musk bei einer Tagung konservativer Vertreter in Washington eine Sonnenbrille auf und schwang auf der Bühne eine Kettensäge. Die Kettensäge war Musk vom ultrarechten argentinischen Präsidenten Javier Milei überreicht worden, der sie im Wahlkampf zu einem Symbol für den Abbau der Staatsausgaben in seinem eigenen Land gemacht hatte.

Musk, in einen lagen schwarzen Mantel gekleidet, mit einer schwarzen Mütze auf dem Kopf und einer Goldkette um den Hals, rief enthusiastisch: „Das ist die Kettensäge für die Bürokratie!“ Die Zuschauer jubelten.
Mit einem Käse auf dem Kopf
Im April gab es eine Wahl für einen Posten am Obersten Gerichtshofs im Bundesstaat Wisconsin. Musk stürzte sich in den Wahlkampf. Er bezeichnete es als eine der wichtigsten Entscheidungen für die Zukunft der Vereinigten Staaten. Denn die Richter könnten ein wichtiges Wort mitsprechen bei der Aufteilung der Wahlkreise und damit Einfluss nehmen auf die Wahl zum Repräsentantenhaus im nächsten Jahr. In der größeren Kammer des amerikanischen Kongresses haben die Republikaner derzeit nur eine hauchdünne Mehrheit.

Musk warb unter anderem mit Geldgeschenken um die Wähler. So verloste er bei einer Veranstaltung eine Million Dollar an die Unterzeichner einer Petition gegen „aktivistische Richter“. Bei der Gelegenheit setzte er sich auch einen Käse aus Schaumstoff auf den Kopf – Käse ist eines der Hauptprodukte des Bundesstaats im Norden, und die Vertreter zeigen sich bei den alle vier Jahre stattfindenden Parteiversammlungen stets mit einer solchen Kopfbedeckung. Doch Musks Bemühungen brachten kein Erfolg: Die demokratische Kandidatin gewann deutlich.
Der Helfer aus der IT-Abteilung
Eigenltich fungierte Musk als Sonderberater des Präsidenten, war jedoch auch bei Kabinettsversammlungen der Regieung anwesend. Beim ersten Treffen im Februar trug er abermals seine schwarze Mütze und einen schwarzen Mantel. Auffällig war jedoch sein T-Shirt, das ihn als Mitarbeiter der IT-Abteilung auswies. Er sei nur ein „bescheidener“ Helfer, sagte er damals.

Trump überließ Musk damals für rund 15 Minuten das Rampenlicht, indem der das Vorgehen seiner Behörde loben und auch den Applaus der versammelten Minister entgegen nehmen durfte, die Trump gefragt hatte, ob sie mit Musks Arbeit zufrieden seien. Denjenigen, bei dem das nicht der Fall sei, müsse er wohl feuern, scherzte Trump.