Neue Studie warnt vor ernsthaften Nebenwirkungen

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Ein weitverbreitetes Schmerzmittel birgt gravierende Risiken, vor allem im Alter. Das zeigt eine Studie.

Paracetamol ist eines der am häufigsten eingenommenen und frei verkäuflichen Schmerzmittel weltweit. Nun zeigt sich: Es birgt offenbar schwere Nebenwirkungen, vor allem im Alter. Zu diesem Ergebnis sind britische Forscher gekommen.

Ihre Untersuchung stützt sich auf Daten der größten britischen Gesundheits-Datenbank. Sie berücksichtigt über 700 Hausarztpraxen. Insgesamt wurden 583.000 Patienten über 65 Jahre analysiert, darunter waren über 180.000 Personen, die mindestens zwei Paracetamol-Verordnungen innerhalb von sechs Monaten erhalten hatten. Sie alle wurden im Durchschnitt etwa viereinhalb Jahre nachbeobachtet.

Das Ergebnis: Paracetamol war vor allem bei älteren Patienten mit schwerwiegenden Nebenwirkungen verbunden. Darunter zählten vor allem Magen-Darm-Leiden, Herz-Kreislauf-Ereignisse und auch chronische Nierenerkrankungen. Darüber hinaus wurden Darm-Durchbrüche und Geschwüre beobachtet. Hinzu kamen ein erhöhtes Risiko für Herzinsuffizienz und Bluthochdruck.

Die Dosis spielte dabei offenbar keine Rolle. Daher kommen die Studienautoren zu diesem Ergebnis: “Trotz seiner vermeintlichen Sicherheit ist Paracetamol mit mehreren schwerwiegenden Komplikationen verbunden. Angesichts seiner geringen analgetischen (schmerzlindernden, Anmerkung der Redaktion) Wirksamkeit muss die Anwendung von Paracetamol als orales Schmerzmittel erster Wahl bei chronischen Erkrankungen älterer Menschen sorgfältig überdacht werden.”

Wie “Apotheke Adhoc” schreibt: “Die Autoren der Studie kommen zu einem klaren Schluss: Paracetamol sollte nicht länger routinemäßig als Mittel der ersten Wahl bei chronischen Schmerzen im Alter eingesetzt werden.”