Jamal Musiala ist kein Mitläufer, der sein Glück abhängig macht von einem anderen. Musiala ist längst das Gesicht des FC Bayern – der technisch stärkste Spieler, der Hoffnungsträger des ganzen Vereins.
Er hat sich in einer der besten Mannschaften Europas durchgesetzt. Unter Druck, unter Beobachtung, trotz unzähliger Systemwechsel und Trainerdebatten. Gerade jetzt, wo Bayern sich neu aufstellt, wird Musiala zur Schlüsselperson. Es ist seine Chance, schon mit 22 Jahren zum Anführer zu werden. Wirtz hat einen anderen Weg gewählt – auch okay. Aber daraus ergibt sich keine Pflicht zur Flucht.
Zumal es auch sportlich kein Selbstläufer wäre: Musiala und Wirtz sind beides Zehner, beides Freigeister – auf Dauer könnten sie sich in einem Verein gegenseitig auf den Füßen stehen. Das kann funktionieren, muss es aber nicht.
Und auch für die Nationalmannschaft gilt: Zwei Topspieler müssen nicht im selben Klub spielen, um perfekt zu harmonieren. Bastian Schweinsteiger und Mesut Özil taten das auch nicht, Ilkay Gündoğan und Toni Kroos ebenso wenig. Entscheidend ist, dass beide gesund, in Form und selbstbewusst sind – egal, ob aus München oder Liverpool.