Vorteile des Rauchstopps
Das passiert mit Ihrem Körper, wenn Sie eine Woche nicht rauchen
31.05.2025 – 06:31 UhrLesedauer: 3 Min.

Die letzte Zigarette geraucht – und nun? Was Exraucher in den Tagen, Wochen und Jahren danach erwartet und wie sich der Verzicht auf ihre Lebenszeit auswirkt.
Nach der letzten Zigarette kommt für Raucher ein hartes Stück Arbeit. Vor einer erfolgreichen Tabakentwöhnung stehen viele Hürden – angefangen von Entzugserscheinungen bis hin zum “inneren Schweinehund”. Zum Weltnichtrauchertag am 31. Mai ein Überblick, warum sich ein Rauchstopp dennoch lohnt:
Wer die Finger von der Zigarette lässt, verringert generell das Risiko für zahlreiche Erkrankungen. So ist Rauchen für etwa ein Fünftel aller Krebserkrankungen direkt verantwortlich, aber auch Herzkrankheiten, Bluthochdruck, Schlaganfälle oder chronische Bronchitis lassen sich häufig auf das Rauchen zurückführen. Raucher haben etwa ein um 65 Prozent höheres Risiko für einen Herzinfarkt als Nichtraucher.
Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums, wovon rund ein Drittel auf das Konto von Herz-Kreislauf-Erkrankungen geht. Zudem erkranken jährlich 85.000 Menschen als Folge des Rauchens an Krebs. Wer raucht oder rauchte, zeigt zudem ein viel höheres Risiko, eine chronisch obstruktive Lungenkrankheit (COPD) oder eine rheumatoide Arthritis – eine Gelenkentzündung – zu entwickeln. Rauchen schädigt auch Augen, Zähne, den Verdauungstrakt und wirkt sich auf die Fruchtbarkeit aus.
Bis zu 85 Prozent der Lungenkrebstodesfälle lassen sich auf Tabakkonsum zurückführen – bei keiner anderen Krebsart kann ein Rauchstopp so viele Sterbefälle vermeiden. Zehn Jahre nach dem Aufhören hat ein ehemaliger Raucher ein nur noch halb so hohes Risiko für Lungenkrebs, als wenn er dauerhaft weitergepafft hätte.
Die Krebsstatistik zeigt ein unterschiedliches Bild: Während die Zahl der Lungenkrebsfälle bei Männern seit einigen Jahren leicht sinkt, nimmt sie bei Frauen zu. Experten führen das auf ein verändertes Rauchverhalten zurück. So rauchten in den vergangenen Jahrzehnten immer mehr Frauen, während die Zahl der männlichen Raucher sank.
Nach DKFZ-Berechnungen verkürzt starkes Rauchen das Leben im Schnitt um zehn Jahre. Die deutschen Versicherer kommen auf sechs bis sieben Jahre weniger Lebenszeit. Der schlimmste Fall ist ein fettleibiger starker Raucher, der viel Alkohol trinkt und viel rotes Fleisch isst – er büßt gegenüber besonders gesund lebenden männlichen Altersgenossen rund 17 Jahre an Lebenserwartung ein. Bei einer Frau liegt der Unterschied bei fast 14 Jahren Lebenszeit.
Untersuchungen zufolge legen ehemalige Raucher in den ersten Wochen nach dem Aufhören im Schnitt zwei bis vier Kilogramm zu. Als Ursache gelten ein gedrosselter Stoffwechsel sowie eine vermehrte Kalorienaufnahme nach dem Rauchstopp.
Nikotin beschleunigt die Stoffwechselvorgänge und “verbrennt” etwa 200 Kalorien zusätzlich am Tag. Zudem wirkt Nikotin appetithemmend. Nach dem Rauchstopp verbrennt der Körper weniger Energie, gleichzeitig greifen viele statt zur Zigarette verstärkt zu Süßem und Snacks. Möglicherweise erhöht auch eine bestimmte genetische Veranlagung das Risiko für eine Gewichtszunahme.
Experten sagen ganz klar nein. Dem DKFZ zufolge sind E-Inhalate im Vergleich zum Tabakrauchen zwar wahrscheinlich etwas weniger schädlich, weil die Liquids nicht verbrannt, sondern erhitzt werden. Eine Gefahr für die Gesundheit sind sie trotzdem.
Nach Angaben der Bundesärztekammer kann das in den meisten dieser Produkte enthaltene Nikotin die Hirnentwicklung negativ beeinflussen und abhängig machen. Zudem enthalten die auch bei Kindern und Jugendlichen beliebten E-Zigaretten demnach krebserregende Substanzen und können die Atemorgane und das Herzkreislaufsystem angreifen. Das Risiko, später auf Tabakzigaretten umzusteigen, ist bei jungen E-Zigarettenkonsumenten dreimal höher als bei ihren abstinenten Altersgenossen.