Die chinesische Regierung hat auf Aussagen von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth zur Lage im Indopazifik-Raum mit starker Kritik reagiert. Ein Sprecher des Außenministeriums beschuldigte die USA, den „Frieden und die Stabilität im asiatisch-pazifischen Raum zu untergraben“ und die Region „in ein Pulverfass zu verwandeln“. Zudem warnte Peking die US-Regierung davor, sich in die Taiwan-Frage einzumischen.
Noch am selben Tag konterte der chinesische Admiral Hu Gangfeng, der die Delegation seines Landes bei der Sicherheitskonferenz in Singapur leitet, Hegseths Anschuldigen seien „unbegründet“. Diese würden nur darauf abzielen, „Konflikte zu provozieren“ und den Asien-Pazifik-Raum zu destabilisieren.
„Bedrohung durch das kommunistische China“
Hegseth hatte in seiner Rede zudem die asiatischen Verbündeten dazu aufgefordert, angesichts der „Bedrohung durch das kommunistische China“ mehr für ihre Verteidigung auszugeben – Abschreckung habe ihren Preis. China strebe danach, die Hegemonialmacht in Asien zu werden und die ganze Region zu dominieren und zu kontrollieren, sagte er. Sein Land strebe keinen Konflikt mit China an. „Aber wir werden uns nicht aus dieser kritischen Region verdrängen lassen. Und wir werden nicht zulassen, dass unsere Verbündeten und Partner untergeordnet werden.“
China zählt die Inselrepublik zu seinem Territorium, obwohl das Land seit Jahrzehnten eine von Peking unabhängige und demokratisch gewählte Regierung hat. Die Volksrepublik will sich Taiwan einverleiben und drohte bereits mit dem Einsatz des Militärs, sollte dies nicht auf friedlichem Wege funktionieren.
Bei der Sicherheitskonferenz Shangri-La-Dialog diskutieren jedes Jahr Hunderte Minister, Militärs und Experten aus aller Welt über die aktuellen Krisenherde und Bedrohungslagen. Anders als im vergangenen Jahr fehlte aber dieses Mal der chinesische Verteidigungsminister Dong Jun. Peking verzichtete Beobachtern zufolge damit bewusst auf ein mögliches Treffen mit Hegseth.