Verdächtiger von Boulder wegen Hassverbrechens angeklagt

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Nach dem Angriff auf eine jüdische Kundgebung für die israelischen Geiseln der Hamas mit einem Dutzend Verletzten ist der Täter wegen eines Hassverbrechens angeklagt worden. Das gab die Staatsanwaltschaft in Colorado am Montag bekannt. Laut der Anklage warf der 45 Jahre alte Mann am Sonntag zwei brennende Molotow-Cocktails auf die Demonstranten in Boulder und rief dabei „Freiheit für Palästina“. Während seiner Festnahme seien weitere 14 Molotow-Cocktails gefunden worden, ebenso wie ein Sprühgerät für Unkraut, das „möglicherweise eine brennbare Substanz“ enthielt. Nach der Attacke war zunächst von sechs, dann acht und am Montag schließlich von zwölf Verletzten die Rede. Zwei Personen befanden sich am Dienstag nach Angaben der Polizei weiterhin im Krankenhaus.

Laut einer Stellungnahme des amerikanischen Justizministeriums sagte der Mann in einer Vernehmung, er würde die Tat noch einmal begehen. Er hasse die „zionistische Gruppe“ und wünsche, sie wären „alle tot“. Er habe sie daran hindern wollen, „unser Land“ zu übernehmen – gemeint war Palästina. Der Mann soll die Tat mehr als ein Jahr lang geplant haben. Der amtierende Bundesstaatsanwalt von Colorado, J. Bishop Grewell, sagte am Montag in einer Pressekonferenz, der Täter habe alle Kundgebungsteilnehmer töten wollen. „Er hatte keinerlei Reue.“ Die Höchststrafe für eine Bundesanklage wegen eines Hassverbrechens sei lebenslange Haft.

Laut Heimatschutzministerium illegal im Land

Aus Gerichtsdokumenten ging hervor, dass der in Ägypten geborene Täter vor drei Jahren mit seiner Frau und seinen fünf Kindern nach Colorado Springs gezogen war, wo er als Uber-Fahrer arbeitete. Zuvor soll er 17 Jahre in Kuwait gelebt haben. Das Heimatschutzministerium hatte am Montag geäußert, der Mann habe sich illegal in den Vereinigten Staaten aufgehalten. Er sei im August 2022 mit einem B-2-Visum eingereist, das im Februar 2023 ausgelaufen sei. Er habe außerdem im September 2022 Asyl beantragt; der Antrag sei jedoch noch nicht beschieden worden.

Laut dem Heimatschutzministerium soll künftig mehr Geld und Personal für eine Hotline bereitgestellt werden, über die Amerikaner Personen ohne Aufenthaltsstatus melden können. Man wolle sicherstellen, dass diese „schnell identifiziert, ausfindig gemacht und festgenommen“ würden, hieß es am Montag.

Die Polizei von Boulder äußerte, der Mann sei bis zu der Tat nicht mit der Polizei in Kontakt gekommen. In einer Erklärung hieß es, er habe für die Attacke Molotow-Cocktails verwendet, nachdem er daran gescheitert sei, eine Waffe zu besorgen. Demnach machte der Täter einen Kurs, in dem er schießen lernte, änderte seine Pläne jedoch, weil er wegen seines Aufenthaltsstatus keine Waffe kaufen konnte.

Präsident Donald Trump nutzte die Attacke auf die jüdische Kundgebung am Montag für Kritik an der Migrationspolitik seines Vorgängers Joe Biden. Der Täter sei durch Bidens „lächerliche Politik der offenen Grenzen“ ins Land gelangt, die dem Land schwer geschadet habe. Dies sei ein weiteres Beispiel dafür, warum man die Grenzen sichern und „illegale, anti-amerikanische Radikale“ abschieben müsse. Er fühle mit den Opfern dieser „furchtbaren Tragödie“.