Kritik an Entscheidung für Springer-Medien
Nach “Tagesschau”-Abschied: Schreiber begründet Wechsel
Aktualisiert am 03.06.2025 – 15:21 UhrLesedauer: 2 Min.

Der frühere Sprecher der “Tagesschau” hatte mit seinem Wechsel zu den Medien des Springer-Konzerns Diskussionen entfacht. In einem ausführlichen Post bei Instagram veröffentlicht er nun eine Erklärung.
Gut drei Wochen nach seinem angekündigten Abschied als “Tagesschau”-Sprecher und eine Woche nach seiner letzten Moderation der Nachrichtensendung hat sich Journalist Constantin Schreiber zu seinem Wechsel zu den Medien des Axel-Springer-Konzerns geäußert.
Ihn hätten “viele Glückwünsche erreicht”, schreibt Schreiber am Dienstag in einem Instagram-Post. “Die bezogen sich häufig darauf, dass ich künftig wieder selbst berichten und analysieren werde. Dass ich – nachdem ich mich in den vergangenen Jahren damit zurückgehalten habe – wieder zu meinen Stammthemen zurückkehre.” Allerdings habe es auch Kritik gegeben, “die sich vor allem so zusammenfassen lässt: ‘Warum Axel Springer?’ Ich bin natürlich nicht überrascht. Denn, dass dieser Wechsel polarisieren dürfte, war mir von Anfang an klar”, erklärt der 45-Jährige. Im vergangenen Jahr erhielten Medien des Konzerns 41 von insgesamt 86 Rügen des Deutschen Presserats.
“Ich denke, wer so schreibt, macht es sich zu einfach. Springer hat ein breites journalistisches Portfolio, neben Bild auch Welt und internationale Marken wie Business Insider, Onet oder Politico. Prominente Journalisten des Unternehmens wie Paul Ronzheimer oder Robin Alexander genießen jenseits aller Marken- und Mediengrenzen einen hervorragenden Ruf”, schreibt der Journalist und führt ferner aus: “Pauschales Springer-Bashing ist zu unterkomplex.”
Der Verweis auf “Skandale” der Springer-Medien greife für ihn zu kurz, erklärt Schreiber weiter. “Wollen wir jetzt anfangen, Skandale der einzelnen deutschen Medien aufzuzählen und gegeneinander aufzurechnen? Ernsthaft?”, schreibt der Buchautor.
Ein zusätzlicher Grund für seine Entscheidung sei indes: “Die historische Neuordnung der Welt um uns herum. Globale Macht wird neu verteilt. Die Ära des Westens, wenn man sie so nennen will, scheint zu enden. Das künftig als Journalist zu analysieren und einzuordnen, finde ich wahnsinnig spannend.”
Dazu komme noch ein anderer Wandel: “Der unserer Medienwelt. Die Digitalisierung, die sich lange neben TV, Radio, Print vollzog, übernimmt unser aller Medienkonsum. Diesen Wandel mitzugestalten, sehe ich als große Chance und darauf freue ich mich.”