Tritt Jobe Bellingham aus dem Schatten von Bruder Jude?

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Tony Mowbray, damals Trainer der “Black Cats”, äußerte sich kurze Zeit später zum Namenswechsel auf dem Trikot seines Neuzugangs. “Ich glaube, er versucht, seine eigene Identität zu finden”, sagte der Coach. “Er will nicht im Schatten seines Bruders stehen, sondern als Fußballer anerkannt werden und den Leuten zeigen, was er kann.”

Zwei Jahre später lässt sich festhalten: Jobe Bellingham hat genau das getan. Die beiden Spielzeiten beim AFC Sunderland haben den englischen U21-Nationalspieler noch einmal reifen lassen – fußballerisch, aber vor allem auch mental. Der Jungstar besticht nicht nur durch seine Athletik, Passgenauigkeit, technische Versiertheit und Zweikampfstärke. Es ist in erster Linie sein unermüdlicher Einsatz auf dem Platz, der das Spiel seiner Mannschaft bereichert – was besonders in der vergangenen Spielzeit auffiel.

Ex-Sunderland-Profi Darren Williams zeigte sich im März begeistert von der Entwicklung Bellinghams. “Letzte Saison habe ich gesagt, dass Jobe meiner Meinung nach nicht genug Einsatz gezeigt hat, aber diese Saison hat er das geändert”, lobte er im BBC Radio Newcastle die Einstellung des Spielers und unterstrich damit, was für einen großen Schritt dieser in den vorangegangenen Monaten auch im Kopf getan hatte. Auf seinem Talent ruht Bellingham sich nicht aus. Vielmehr arbeitet er daran, sich als Fußballer auf allen Ebenen zu verbessern: mit Erfolg.

Die Qualitäten Bellinghams haben sich dementsprechend herumgesprochen. In England sollen der FC Brentford und FA-Cup-Sieger Crystal Palace an ihm interessiert sein. Doch seit Wochen kursieren vor allem Gerüchte um einen Wechsel in die Bundesliga. Borussia Dortmund arbeitet seit Wochen mit Hochdruck an einer Verpflichtung. Doch auch RB Leipzig und Eintracht Frankfurt wurde Interesse an Bellingham nachgesagt. Die Mainmetropole hatte er jüngst sogar besucht, sich einen Eindruck vom Klub vor Ort verschafft.

Die Entscheidung ist nun aber wohl doch zugunsten des BVB gefallen. Jobe Bellingham soll dem Verein laut “Bild” seine Zusage gegeben haben. Jetzt müssen die Borussen mit dem AFC Sunderland über die Ablösesumme verhandeln. Maximal 25 Millionen Euro ist der BVB dem Bericht zufolge zu zahlen bereit. Aktuell fordert Sunderland aber offenbar noch mehr. Doch dass der Deal letztlich über die Bühne geht – daran zu zweifeln gibt es nach der Wechseleinwilligung des Profis eigentlich wenig Grund.