Kaffee fördert gesundes Altern bei Frauen

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Anti-Aging-Maßnahmen haben gemein, dass sie keinen Spaß machen. Um im Alter ansehnlich zu sein, quält man sich das halbe Leben mit Pilates und Diäten, lässt sich Botox in die Stirn spritzen und hockt mit Faktor 50 unterm Sonnenschirm, während andere fröhlich in der Sonne brutzeln. Mit „man“ sind natürlich vor allem Frauen gemeint und mit „andere“ vor allem Männer.

Erstere sind noch immer die primäre Zielgruppe von Anti-Aging-Tricks. Forscher der Harvard-Universität präsentieren der Damenwelt nun eine vergleichsweise angenehme Methode: Kaffeetrinken.

Sie haben die Daten von 47.513 Frauen über drei Jahrzehnte analysiert. Jede Tasse mehr am Tag geht demnach mit einer um bis zu fünf Prozent verbesserten Chance einher, im Alter fit zu sein – bei maximal fünf Tassen am Tag.

Wie mit allen Anti-Aging-Maßnahmen muss man auch mit Kaffee jung anfangen. Diejenigen, die am besten alterten, tranken mit 45 mindestens drei Tassen am Tag.

Die Forscher definierten dies recht uneitel. Erfolgreich gealtert war, wer mit 70 keine chronischen Erkrankungen hatte, nicht dement war und, vor allem, noch lebte. Der Jungbrunnen-Effekt zeigte sich nicht bei koffeinfreiem Kaffee.

Doch wer nun mit einem starken Arabica fürs Alter vorsorgen will, bedenke: Durchschnittlich trinken Deutsche schon heute fast vier Tassen pro Tag. Unwissentlich hat man die verjüngende Kaffee-Wirkung also schon ausgekostet. Was einem aus dem Spiegel entgegenblickt, ist bereits die bestmöglich gealterte Version!

Undenkbar, wie es einem ohne Cappuccino gehen würde. Dauergast im Wartezimmer, mit dem Sex-Appeal von Joe Biden und ebenjenem Gedächtnis. Die Lesebrillen würden reihenweise im Tiefkühlfach festfrieren. Oder würde man mit 70 einfach so alt aussehen, wie man ist, also – so wie Männer? Vielleicht ist dies die einzige Lektion: Kaffee braucht Koffein.