Wer ist sicher – und wessen Traum platzt doch noch?

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Bessere Chancen hat Franziska Kett (Bayern). Die 20-Jährige, die im April ihr Debüt im DFB-Dress feierte, reiht sich hinter Gwinn und Linder auf der Außenverteidigerposition ein. Die Entscheidung für sie und gegen Carolin Simon (Bayern) sowie Felicitas Rauch (North Carolina Courage) brachte zuletzt Unruhe ins deutsche Team. Rauch bemängelte die Kommunikation mit dem Bundestrainer (mehr dazu lesen Sie hier).

Sjoeke Nüsken (FC Chelsea) und Elisa Senß (Frankfurt) haben sich inzwischen im Mittelfeldzentrum hervorragend eingespielt und sind dort kaum noch wegzudenken. Beiden genießen viel Vertrauen von Wück und gelten im Mittelfeld als gesetzt. Gegen Österreich bewies auch Doppeltorschützin Sydney Lohmann (Bayern) ihre Qualitäten. Die Münchnerin ist flexibel einsetzbar: auf der Sechs, Acht oder offensiver auf der Zehn. Das EM-Ticket ist ihr, trotz der kürzeren Einsatzzeit, sicher.

“Ich kenne meine Rolle, die wurde auch kommuniziert, und ich freue mich über jedes Spiel, jede Minute”, erklärte Lohmann in Wien und schob nach: “Ich werde auf jeden Fall Gas geben und Druck machen, dass ich da bin. Wenn es von der Bank aus ist, dann ist es von da aus.”

Für Sara Däbritz (bislang Olympique Lyon) ist eine Teilnahme an der EM inzwischen durchaus möglich. Die Technikerin konnte sich in den vergangenen Monaten zwar nicht gegen ihre Konkurrentinnen durchsetzen, gilt unter Wück nur als Ersatz. Nun profitiert sie aber voraussichtlich von der Entscheidung des Bundestrainers, Starspielerin Lena Oberdorf nicht zu nominieren.

Das defensive Bollwerk kehrte zuletzt zehn Monate nach ihrem Kreuzbandriss ins deutsche Aufgebot zurück. Wück war von Däbritz’ Trainingsleistung beeindruckt, eine Freigabe zum Spielen hat Oberdorf allerdings bislang nicht. Bundestrainer Wück legte sich am Mittwoch nun fest: Oberdorf wird nicht mit in die Schweiz fahren. “Sie ist auf einem guten Weg, aber die EM kommt zu früh für sie. Wir möchten ihr Zeit geben, um sich vollumfänglich vorzubereiten”, erklärte er in einer DFB-Mitteilung.

Für Deutschland werden Lea Schüller (Bayern) und Giovanna Hoffmann (RB Leipzig) in der Sturmspitze auf Torejagd gehen. Die Münchnerin gilt dabei als gesetzt, Hoffmann steht als Ersatz bereit. Für die 26-Jährige wird es das erste große Turnier als deutsche Nationalspielerin.